Blick aufs große Ganze
Oberbürgermeister Christian Lösel hat fast die Hälfte seiner ersten Amtszeit hinter sich gebracht. Gestern zog er – mit den Bürgermeister-Kollegen – Bilanz.
Als Christian Lösel (CSU) im Mai 2014 das Amt des Oberbürgermeisters von Ingolstadt antrat, trat er an die Spitze einer sogenannten „Boomtown“. Und das in einem Bundesland, das der Ingolstädter Horst Seehofer gerne als „Vorstufe zum Paradies“ bezeichnet. Audi vermeldete zuverlässig neue Absatzrekorde. Der Stadtsäckel füllte und füllte sich. Der ERC Ingolstadt hatte soeben erstmals die Deutsche Eishockey-Meisterschaft errungen, der FC Ingolstadt stieg in die Bundesliga auf. Es waren heitere, aus heutiger Sicht, fast unbeschwerte Tage. Fast drei Jahre später ist OB Lösel das ein oder andere graue Haar gewachsen. Es seien „sehr intensive Jahre“ gewesen“, so sagte es der Rathauschef gestern bei einer Pressekonferenz. Die Gründe dafür sind bekannt und bestimmen die Schlagzeilen: Flüchtlingskrise, Diesel-Gate, Klinikums-Affäre. Am Mittwoch zog OB Lösel, flankiert von Kämmerer Albert Wittmann (CSU) und dem Dritten Bürgermeister Sepp Mißlbeck (FW), eine erste große Bilanz. Eine Halbzeit-Bilanz – so sieht es die Stadtspitze – mit einem sehr großen Posten auf der Haben-Seite. Lösel betonte: Er habe keine Albträume sondern – im Gegenteil – Spaß an der Arbeit.
Flüchtlingskrise Lösel war gerade im Amt, da kamen mehr und mehr Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland. Auch in Ingolstadt fanden sie in verschiedenen zentralen und dezentralen Einrichtungen eine Bleibe. Eine große Herausforderung für die Gesellschaft, die zeige, so Lösel, welch „enorme Leistung“ Verwaltung, städtische Tochtergesellschaften und die Bürger erbringen können. Lösel dankte – trotz der jüngsten Debatte um den aufgekündigten Asylkonsens – explizit dem Stadtrat für seine „sehr vernünftige und souveräne Haltung“ in dieser Situation. Es habe in Ingolstadt keine Brände gegeben, keine hochgezogenen Mauern. Selbst bei „Zweifeln“, die zuletzt aufgekommen seien, könne man sich doch darauf verlassen, dass man „solide“ dastehe. Man müsse keine Sorge haben, dass „ein Problem im Hintergrund“ schwele. Gemeint ist, wie ausführlich berichtet, die jüngst von verschiedener Seite vorgetragene Kritik an den Zuständen und der medizinischen Versorgung in der von der Regierung von Oberbayern betriebenen Aufnahme- und Rückführungseinrichtung (ARE). Die Stadt hatte die Vorwürfe nachdrücklich zurückgewiesen.
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