Blutiges Ende eines Zwists
Ein 29-Jähriger soll seinen Zimmernachbarn lebensgefährlich verletzt haben. Beim Streit ging es um Instagram-Fotos und die Hinwendung zum Christentum
Der Streit schwelte schon ein paar Tage. Die beiden Iraner, Zimmergenossen in einer Unterkunft in Hofstetten, waren wegen Bildern auf der Internet-Plattform Instagram aneinandergeraten. Der eine wollte, dass sie gelöscht werden, der andere weigerte sich. Der Streit eskalierte, der 29-Jährige rammte seinem 22-jährigen Kontrahenten ein Messer zwischen Hals und Schlüsselbein. Gestern war Prozessauftakt am Ingolstädter Landgericht. Der Angeklagte muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten.
Eigentlich, erzählt der 29-Jährige gestern vor Gericht, habe er zu dieser Party Ende Juli vergangenen Jahres in Hitzhofen gar nicht mitgehen wollen. Doch dann habe ihn sein Mitbewohner überredet. Sie feierten also ein bisschen, bestellten sich zwei Bier, von denen der Angeklagte aber kaum etwas getrunken haben will. Dann gehen sie wieder heim. Am nächsten Tag geht die Feier weiter, doch diesmal bleiben sie zu Hause. Stattdessen übt der Angeklagte mit seinem Zimmergenossen ein Glaubensbekenntnis auf Englisch. Denn der will zum Christentum konvertieren, am nächsten Tag – ein Sonntag – hat er in der Früh einen wichtigen Termin in der Kirche. Sie fahren zusammen nach Eichstätt, alles läuft wie geplant. Doch dann entdeckt der Angeklagte, dass sein Zimmergenosse Bilder vom gemeinsamen Besuch des Fests in Hitzhofen und gleich anschließend Zeugnisse seiner Hinwendung zum Christentum auf Instagram gepostet hat. Er bekommt es mit der Angst zu tun, erzählt er vor Gericht. Was, wenn sein Asylantrag abgelehnt wird und er wieder zurückmuss in den Iran? Wenn dort bekannt werde, dass er selbst Christ sei und mit einem anderen Christen Kontakt habe, „dann haben wir mächtig Probleme am Hals“. Also forderte er den 22-Jährigen auf, die Bilder zu löschen. „Ich habe ihn angefleht.“ Der machte das aber nicht. Der Streit schaukelte sich hoch.
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