Burgheim: In Vollzeit Igel-Mutter
Tanja Bauer betreibt ehrenamtlich eine kleine Igelstation. Dort päppelt sie gerade im Spätsommer kranke Igel wieder auf und pflegt verwaiste Igeljunge.
Oscar hat Hunger. Wie wild strampelt er mit seinen kleinen Beinchen, wenn seine Ziehmutter Tanja Bauer die Pipette mit der Welpenmilch absetzt. „Otto ist meine Schmusebacke“, sagt Bauer und setzt das kleine Igelbaby ab, um mehr Welpenmilch in die Pipette zu ziehen. Dann setzt sie ihn in die Kuhle ihrer linken Hand, drückt ihn sachte an ihre Brust und füttert ihm den Nachschlag. Oscar schmatzt, er wirkt zufrieden.
Momentan hat Bauer elf Igeljunge im Haus, die von Hand gefüttert werden – alle zwei Stunden, rund um die Uhr. „Es kostet viel Kraft“, sagt sie. „Schlaflose Nächte und anstrengende Tage.“ Aber wenn ein Igel, den sie mit viel Mühe und Liebe aufgepäppelt hat, im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwacht und durchs Freie streunt, sei das das schönste Gefühl überhaupt. Zu den verwaisten Jungen kommt eine pflegebedürftige Igelmutter, die ihre vier Jungen selbst säugt und drei ausgewachsene Igel, die Bauer schon im Auswilderungsgehege in ihrem Garten hält. Von Donauwörth bis Ingolstadt, erzählt die Burgheimerin, werden ihr kranke und verwaiste Igel geliefert. Auch bei den Tierärzten der Region hat sie sich einen Ruf als Igelexpertin erarbeitet – sie erkennt schnell, ob ein Igel erst mal nur angereicherte Welpenmilch braucht oder ob er schon für feste Nahrung bereit ist. Dennoch betont sie: „Igel sind sehr komplex, ich bin selber noch am Lernen.“ Deshalb ist es ihr auch so wichtig, dass Menschen, die in ihrem Garten oder in der freien Natur auf einen hilfebedürftigen Igel stoßen, eine Wildtierstation kontaktieren. „Es gibt überall Menschen, die Igel aufpäppeln“, sagt sie. Und da der Igel seit diesem Jahr in Bayern auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere steht, sei ihre Pflege wichtiger den je.
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