Der Vater der Regensburger Domspatzen
Der heilige Wolfgang wusste schon vor mehr als 1000 Jahren, wie wichtig Bildung für das spätere Leben ist
Eine umfassende Bildung hat der beruflichen Karriere noch nie geschadet. Das beweist auch das Leben von Wolfgang von Regensburg. Geboren wurde der heutige Namenspatron um das Jahr 924, höchstwahrscheinlich im schwäbischen Pfullingen in der Nähe Reutlingens. Seine Eltern gaben ihn zuerst zur schulischen Ausbildung in die Obhut der Benediktiner auf der Insel Reichenau im Bodensee. Dann wechselte er an die ehrwürdige Domschule von Würzburg, wo er den berühmten Stephan von Novara als Lehrer hatte. Mit dreißig Jahren wurde Wolfgang bei seinem Reichenauer Schulfreund und nunmehrigen Erzbischof Heinrich von Trier Leiter der Domschule und Dekan des Domkapitels. Nach dem Tod seines Förderers Heinrich berief ihn Kaiser Otto II. nach Köln. Die Berufung zum dortigen Bischof lehnte er ab. Stattdessen trat er 965 in Einsiedeln in der Schweiz in den Benediktinerorden ein. Dort weihte ihn Bischof Ulrich von Augsburg 968 zum Priester. Bald darauf zog er als Missionar zu den gerade sesshaft gewordenen Ungarn. Dort ereilte ihn der Ruf nach Regensburg, um den vakanten Bischofsstuhl zu besetzen. Wolfgang wusste, dass Bildung die Grundlage der menschlichen Entwicklung ist, und gründete 975 die Regensburger Domschule mit musikalischer Ausbildung von Knaben. Daraus entwickelten sich die Regensburger Domspatzen. Damals war es oft üblich, dass Abtswürde und Bischofsamt in einer Hand lagen. Wolfgang trennte diese Personalunion in Regensburg. Sein bisheriges Kloster St. Emmeram übertrug er einem Freund aus Trier.
Auf Wolfgang geht auch die kirchliche Abtrennung Böhmens vom Bistum Regensburg zurück. Dadurch konnte das eigenständige Bistum Prag gegründet werden. Auf politischer Ebene war Wolfgang aktiver Vermittler in den Auseinandersetzungen zwischen dem Bayernherzog Heinrich dem Zänker und Kaiser Otto II.. Heinrich der Zänker lenkte schließlich ein und übertrug Wolfgang sogar die Erziehung seines Sohnes, dem späteren König, Kaiser und Heiligen, Heinrich II., der für Neuburg so einflussreich wirkte. Während einer Visitationsreise nach Oberösterreich verstarb Wolfgang in Pupping. Sein Leichnam wurde nach Regensburg überführt und in der im Bau befindlichen Klosterkirche St. Emmeram beigesetzt.
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