Die Milch macht’s
Was die Nährflüssigkeit – frisch gewonnen – mit einem Urteil zu tun haben kann, erfuhren gestern drei Angeklagte am Landgericht. Es ging um schwunghaften Handel mit Koks in Ingolstadt
Richter Thomas Denz ist ein Freund bodenständiger Bildsprache. So ein Geständnis, ein schön vollumfängliches, ist für den Vorsitzenden der 5. Strakammer am Landgericht Ingolstadt wie gute Milch. Je früher im Prozess er diese gewinnen kann, desto schneller kann er sie für seine Rechtssprechung konservieren und desto haltbarer ist sie in der Folge – also mit Blick auf das Urteil – für die Angeklagten. Je länger die dagegen mit ihrem Geständnis warten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Milch sauer wird, das Geständnis also nicht mehr strafmildernd verwendet werden kann.
Zu Beginn des gestrigen Drogenprozesses machte der Richter den drei angeklagten Ingolstädtern von seinem Melkschemel aus mehr als deutlich, was es für sie bedeuten könnte, sollten sie ihm nicht Frischmilch, sondern – irgendwann später im Laufe einer zu diesem Zeitpunkt noch vermeidbaren zähen Beweisaufnahme – Ungenießbares anbieten. Man könnte auch sagen, dass der in einem anderen überaus langwierigen Drogenprozess recht dauerhaft gebundene Denz, in letzter Zeit – wenn überhaupt – etwas zuviel Geronnenes serviert bekommen hat. Milch, die eher zum Wegschütten geeignet war.
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