Ein Muster für Integration
Der Asyl-Handarbeitskreis in Rennertshofen ist eine große Stütze für geflüchtete Familien in der Gemeinde. Seit Wochen wird eifrig für den Adventstreff am 26. November gebastelt und gewerkelt
Beim Asyl-Handarbeitskreis der Nachbarschaftshilfe Rennertshofen, der sich regelmäßig im Markttreff trifft, wird Gemeinschaft großgeschrieben. Nicht nur zum Basteln kommen die vier afghanischen und zwei syrischen Familien mit ihren deutschen Betreuerinnen zusammen, immer gehört auch ein gemeinsames Essen mit belegten Broten, Kuchen, Kaffee und Tee dazu. Jeder bringt etwas mit und alle greifen gerne zu.
„Unsere Treffen dienen nicht nur dazu, dass wir etwas basteln, sie sind vor allem dazu da, miteinander zu reden“, sagt Christine Biber aus Ammerfeld, die sich seit Herbst 2015 um die Flüchtlinge kümmert, die es nach Rennertshofen verschlagen hat. Tatkräftige Unterstützung erfährt sie von Hella Graner, Christa Kämpfer, Henrike Schwark und Ursula Dusolt. Seit Anfang an ist es nicht nur der Näh- und Bastelkreis, bei dem die Gestrandeten Hilfe erfahren, es sind vor allem die alltäglichen Probleme, die nach weiterführender Hilfe rufen, wie Hausaufgabenbetreuung der Kinder oder Termine und Gespräche im Kindergarten oder beim Arzt. Christine Biber nennt den Umgang mit Behördenschreiben als alltägliches Beispiel, wo Hilfe nötig ist: „Das große Problem ist nicht das Lesen, sondern, dass der Empfänger gar nicht versteht, was man von ihm will. Wenn man niemanden hat, ist das gar nicht zu bewältigen.“ Sie freut sich, dass die 14 Kinder der Gruppe schon so gut Deutsch können und sich anstrengen. Fünf von ihnen kommen nächstes Jahr bereits aus der Schule. Rayhan Moradi etwa besucht zurzeit die 9. Klasse der Mittelschule in Neuburg. Sie strebt nicht nur den Quali an, sondern will danach mit dem zweijährigen Besuch der Wirtschaftsschule auch den mittleren Schulabschluss schaffen. Vielleicht klappt es nach der Lehre und der BOS sogar mal mit einem Studium. Auch aus dem Kreis der Erwachsenen kann Christine Biber von Fortschritten berichten: Nazer Sahel Ramadan Zada, Vater von fünf Kindern und gelernter Schneider, hat kürzlich eine Lehre als Sattler in einem örtlichen Betrieb begonnen. Die Arbeit mache ihm großen Spaß, sagt er. Vielleicht näht er seinem Sohn Elias, der beim letzten Marktfest seine bayerische Lederhose gar nicht mehr ausziehen wollte, bald eine neue.
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