Ein Traum war zerplatzt
Mit Leidenschaft kämpften Neuburg und der Landkreis dafür, dass der Ryder Cup 2018 auf der Anlage in Rohrenfeld ausgetragen wird. Ab heute wird in Paris abgeschlagen
Neuburg Über drei Jahre war vor Ort viel Arbeit und Energie in die Bewerbung für den Ryder Cup 2018 gesteckt worden, jenem seit 1927 groß inszenierten Kampf zwischen den besten Golfern aus Europa und den USA. Wie stolz war die Stadt, als sie sich 2009 zunächst mit ihrer Bewerbung national gegen die Metropolen München und Berlin durchsetzte und dann für Deutschland gegen die Mitbewerber aus Frankreich, Holland, Portugal, Spanien und Schweden antrat. Im Frühjahr 2011 platzten dann die Träume. Nicht Deutschland mit dem Wittelsbacher Golfclub in Neuburg-Rohrenfeld, sondern Frankreich erhielt den Zuschlag. In Paris wird nun von heute, Freitag, bis Sonntag das prestigeträchtige Kräftemessen über die Bühne gehen.
Als am 17. Mai um 13.18 Uhr im ehrwürdigen Londoner Golfclub Wentworth die Entscheidung bekannt gegeben war, saß die Enttäuschung bei der deutschen Delegation tief. Und auch in Neuburg reagierten Politik und Wirtschaft ernüchtert. Die Befürworter sahen und sehen nach wie vor eine große Chance für Neuburg, den Landkreis und die gesamte Region vertan. „Der Ryder Cup hätte unsere Stadt zum Positiven verändert. Es wäre noch mehr Leben eingezogen und die Entwicklung der Infrastruktur wäre deutlich schneller vorangegangen“, sagt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und denkt beispielsweise an den abschnittsweise dreispurigen Ausbau der B 16 von Neuburg zur Autobahn. Wie der OB ist auch Landrat Roland Weigert davon überzeugt, dass der Ryder Cup touristische Impulse gesetzt hätte. Das international hochbeachtete Sportereignis hätte mit dem geplanten Golfleistungszentrum am Gut Rohrenfeld nachhaltig positive Auswirkungen auf Stadt und Landkreis gehabt. Es hätte, so Weigert, dem Hightech-Standort um Ingolstadt auch als qualitativ hochwertige Alternative gutgetan. Für Weigert war es „eine leichtfertig vertane Chance“. Auch Gmehling findet es schade und ist „schon a bisserl traurig“, dass nichts daraus geworden ist. Für Golfer und Geschäftsmann Sepp Dünstl hätte ein „Ja“ Neuburg auch als Sportstadt enorm aufgewertet. Als einer der Hauptgründe der Ablehnung wird die negative Haltung der Bundes- und Landespolitik gesehen und damit gleichzeitig auch der fehlende finanzielle Rückhalt. Aber Deutschland ist es auch nicht gelungen, den Slogan der Bewerbung umzusetzen. „Emotions made in Germany“ hätten anders aussehen müssen. „Wir waren zu technisch, zu sachlich“, beschreibt der damalige Geschäftsführer des Wittelsbacher Golfclubs in Rohrenfeld, Frank Thonig, noch in London. Dies war nicht zuletzt ein Seitenhieb auf das Engagement der Bewerbungsgesellschaft RC Deutschland (RCD) mit seinem Geschäftsführer Erwin Langer. „An Neuburg hat es jedenfalls nicht gelegen. Stadt und Landkreis haben erstklassige Arbeit geleistet“, betonte Thonig.
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