Elegant und mit großer Leidenschaft
Die Bayerische Kammerphilharmonie und Bruno Delepelaire am Cello stellten die Musik der Bach-Söhne in den Fokus
Es kann sehr spannend sein, einen ganzen Konzertabend der Musik der Bach-Söhne, Carl Philipp Emanuel, Wilhelm Friedemann und Johann Christoph Friedrich zu lauschen. In ihren Notationen heben sich alle drei doch sehr deutlich ab von ihrem so berühmten Vater, Johann Sebastian Bach. Dessen Söhne gelten vielfach als Wegbereiter der musikalischen Klassik. Gerade in Sachen Harmonik und Ausdrucksvielfalt scheint dabei besonders Wilhelm Friedemann Bach prägend zu sein. Die Bayerische Kammerphilharmonie war erstmals beim Konzertverein im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt zu Gast, um unter der Leitung von Reinhard Goebel und im wundervollen Zusammenwirken mit Bruno Delepelaire (Cello), mit eben genau dieser Musik der Bach-Söhne zu beeindrucken.
Diese Werke der Vorklassik sind geprägt von großer Leidenschaft und verlangen vom Orchesterapparat enorme Vielseitigkeit. Vor allem die beiden Cellokonzerte (in B-Dur und a-Moll) von Carl Philipp Emanuel Bach – meisterhaft intoniert von dem in Frankreich geborenen Solisten – zeugen von enormer Expressivität im Übergang vom „kontrapunktisch gelehrten Stil des Hochbarock“ hin zum galanten Stil der Vorklassik. Reinhard Goebel formt – dies wurde bereits in der Probe besonders deutlich – jede einzelne Phrase. Dabei schenkt er den Musikern den Freiraum für die so glanzvolle Entfaltung der Töne, leitet entsprechend souverän und galant. Kein deutscher Künstler hat einen derart hohen Einfluss auf die Entwicklung der historischen Aufführungspraxis wie Reinhard Goebel. Mit dieser Begründung wurde er 2017 von der Stadt Leipzig mit der begehrten Bach-Medaille ausgezeichnet. Mit seinem beharrlichen Engagement für den Originalklang avancierte Goebel frühzeitig zum „deutschen Harnoncourt“. 1973 gründet er die Musica Antiqua Köln, die sich schnell zu einem führenden Originalklang-Ensemble mausert. Seit 2015 hat Goebel eine Professur für historische Aufführungspraxis am Salzburger Mozarteum inne, als Nachfolger des 2016 verstorbenen Harnoncourt. Zuvor ernannte ihn die Bayerische Kammerphilharmonie in Augsburg 2009 zum ersten Gastdirigenten.
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