Gaudi mit Gefühl
Tom Schmid und seine „Feine Bagage“ bringen in der Rennbahn ihr Publikum zum Lachen, aber auch zum Dahinschmelzen.
„To old to die young“, dieser Spruch – auf deutsch: zu alt um jung zu sterben – springt einem sofort ins Auge, wenn man den Neuburger Tom Schmid auf der Bühne sieht. Der weiße T-Shirt-Aufdruck leuchtet den Zuschauern von den sonst schwarzen Klamotten des Musikers förmlich entgegen. Obwohl Schmid tatsächlich schon alt genug ist, um von der „guadn altn Zeit“ zu erzählen, wie er sagt, bewies er am Samstag in der Rennbahn, dass er durchaus junggeblieben ist. Und seine „Feine Baggage“ ebenfalls.
Diese besteht aus Monika Paula (Akkordeon, Saxofon, Gesang), Michael Bachhuber (Bass), Stefan Hauck (Schlagzeug) und Tom Heider (E-Gitarren und Synthis). Schmid kann nicht ohne die Musik – das merkt man an der Leidenschaft, mit der er seine Lieder und Cover-Songs herausschmettert. Und daran, dass seine zahlreichen Gitarren eine besondere Behandlung erfahren. Drei davon hat er beim Auftritt in der Rennbahn dabei. „Sensibel wie Fußballspieler“ seien diese, erklärt er. Seine zart besaiteten Instrumente passten auf jeden Fall zu der durchaus romantischen Stückauswahl des Abends. Ja, Schmid ist ein Romantiker, vergleicht er doch in „Du bist wie“ die Geliebte wie folgt: „Du bist wie der Thermomix, kannst nicht alles, macht doch nix.“ Auf die ihm oft gestellte Frage, ob er seine Liebeslieder immer für eine spezielle Person schreibe, antwort er, seine Texte seien eher metaphorisch zu verstehen. „Schließlich bringt es keinem etwas, wenn ihr alle an meine Frau denkt“, sagt Schmid schmunzelnd und gibt noch ein Liebeslied zum Besten. Selbst vor Titeln wie „Für immer und ewig“ schreckt er nicht zurück, obwohl er früher gedacht habe, dann mit Roy Black ein „Wölkchen“ teilen zu müssen. Das unter anderem von tiefgängigen Songs wie „Friat“ durchzogene Programm, bei dem einem vor Gefühl wirklich eine Gänsehaut kommen kann, wird von alten Klassikern aus „Unfiltriert“-Zeiten aufgelockert. Wie zum Beispiel mit dem Ska-Rhythmus „Frau fahr du“ oder das von Schmid zur Bayernhymne erklärte „Bayernlied“ mit deftigen Kraftausdrücken. Er spielt außerdem eine Hommage an den Wiener Liedermacher Ernst Molden mit „Stagl ma d’Schui“ und eine unvergessliche Version von Ludwig Hirschs „Und der Schnee draußen schmilzt“.
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