Horst Seehofer: „Ich bin derzeit nicht Everybody’s Darling“
Bundesinnenminister Horst Seehofer unterstützt in Karlshuld die CSU-Kandidaten. Was er über Demos gegen abgeschobene Asylbewerber sagt und warum sein Job nicht mehr so schön ist
Es gab wahrlich schon angenehmere Zeiten für Horst Seehofer. Erst wird er wegen seiner abwartenden Haltung zu den Vorfällen in Chemnitz kritisiert, nur kurze Zeit später wird er wegen seiner Aussage „Die Migration ist die Mutter allen Übels“ in diesem Zusammenhang zerrissen und schließlich wird ihm auch noch das Hin und Her um Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen angekreidet. Seehofer muss derzeit einiges an Kritik und Häme wegstecken – als Bundesinnenminister in Berlin und als CSU-Vorsitzender in München. Denn auch seine Partei durchlebt gerade bittere Zeiten – um nicht zu sagen, die dunkelsten in ihrer über 70-jährigen Geschichte. Wenn sich die Umfragewerte bewahrheiten, werden die Christsozialen am 14. Oktober zur Landtags- und Bezirkstagswahl ein für ihre Verhältnisse desaströses Wahlergebnis einfahren.
Unter diesen wenig erfreulichen Vorzeichen ist Horst Seehofer am Sonntagabend nach Karlshuld gekommen. Dort stand im Gasthaus Greppmair die Wahlkampfunterstützung der Landtags- und Bezirkstagskandidanten auf dem Programm, allen voran für seinen ehemaligen Stimmkreisreferenten Matthias Enghuber, der zusammen mit Christian Moser in den Landtag einziehen möchte, sowie für Martina Baur und Martina Fischer, die für den Bezirkstag kandidieren. „Ich bin ja im Moment nicht gerade Everybody’s Darling“, sagte Seehofer zu den jüngsten Nachrichten über sich und sprach damit die Dispute um seine Haltung zum Thema Asyl an. Als Beispiel nannte er eine der jüngsten Rückführungen von zehn afghanischen Asylbewerbern, die nicht nur von sage und schreibe 52 Personen (41 Polizeibeamte, zwei Dolmetscher, zwei Ärzte sowie Verwaltungspersonal) begleitet werden müssen, sondern bei denen es sich ausschließlich um Straftäter, darunter auch einen Vergewaltiger, gehandelt hatte. Gegen die Abschiebung wurde demonstriert – wie immer, wenn ein Flugzeug mit Asylbewerbern Deutschland verlässt. „Man kann ja für viel demonstrieren. Aber dass jemand dafür demonstriert, dass ein Vergewaltiger in Deutschland bleiben kann, dafür fehlt mir jedes Verständnis.“ Deutschland sei ein humanes Land. Doch diese Humanität könne nur aufrecht erhalten werden, wenn die Zuwanderung begrenzt würde. „Kein Land auf dieser Erde kann unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen!“ Deshalb werde er auch weiterhin für eine limitierte Aufnahme von Migranten kämpfen.
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