Künstler wider Willen
Seit 2011 will Neuburg beim Freistaat als Touristenort anerkannt werden. Es bleibt beim Versuch. Nun macht der einzige Souvenirladen der Stadt mobil.
Das erste Stück, das Josef Seibold jemals getöpfert hat, war eine bröckelnde Mauer. Vor der stand er auf einmal, als er die Kontrolle über sein Leben verlor. Erst die Probleme, dann der Alkohol. Hartz IV und die Abstürze. Eines Morgens ist der ehemalige Zeitsoldat aufgewacht und der Gedanke ließ ihn nicht mehr los, sein Leben zu ändern. Er ging nicht mehr zum Schnapsregal im Supermarkt, sondern auf direktem Weg in die Entzugsklinik. Eines Tages sollte er dort künstlerisch darstellen, warum er in der Klinik gelandet ist. Er griff zum Ton und formte jene bröckelnde Mauer, die sein künftiges Leben bestimmen sollte.
Die Mauer hat er zum Einsturz gebracht. Wenn Josef Seibold heute in seiner Werkstatt am Huber-Eck sitzt, spricht er Sätze aus, die er damals wohl nie gesagt hätte: „Es gibt immer einen Weg“, zum Beispiel. Er hat seit 2008 nicht mehr getrunken. Was ihm aus der Zeit damals blieb, sind der Ton und die Liebe daran, Objekte aus Ton zu formen und zu verkaufen. Er führe europaweit die meisten handgefertigten Keramik-Duftlampen, sagt er, die er im gemeinsamen Geschäft „Keramik Kober“ mit der Mieterin Doris Kober verkauft. Alles handgemacht, sagt er stolz.
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