Luther und der Christbaum
Hatten Reformation und Gegenreformation in Neuburg Einfluss auf weihnachtliche Bräuche?
Vielfach wird ja behauptet, der Weihnachtsbaum sei eine protestantische Erfindung, ja Luther selbst habe den Brauch eingeführt. Das trifft jedoch nicht zu. Diese Legende kommt wohl daher, dass im 19. Jahrhundert, als der Christbaum seinen Siegeszug durch die deutschen Wohnstuben antrat, bildliche Darstellungen von Luther im Kreise seiner Familie mit Christbaum sehr populär waren. Es handelte sich dabei aber eben nicht um eine historisch belegte Szene, sondern um eine romantische Vorstellung späterer Zeit. Richtig ist, dass der Christbaum sich zuerst in protestantischen Ländern verbreitete und von dort in katholischen Gegenden übernommen wurde. Und das, obwohl anfangs auch die evangelische Kirche dem Lichterbaum wegen seiner anklingenden heidnischen Symbolik skeptisch gegenüber stand.
Luther war religiöses Brauchtum generell ein Dorn im Auge. Er wandte sich vehement gegen Bräuche, die zwar an christliche Feste anknüpften, deren Praktiken aber deutlich dem Aberglauben zuzurechnen waren. Dazu gehörte auch die ins kultische übertriebene Heiligenverehrung mit allerlei Zauber- und Wunderglauben. Luther bezeichnete den Nikolausbrauch als ein „kindisch Ding“. Da er allerdings den pädagogischen Nutzen des Nikolaus-Prinzips – der Belohnung für gute Taten durch Geschenke und der Strafe mit der Rute für Verfehlungen – durchaus schätzte, gab es selbst im Hause Luther historisch verbürgt Nikolausgeschenke.
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