Mama, ich krieg keine Luft!
Rund 6000 Kinder in der Region 10 leiden an Asthma. In Neuburg finden regelmäßig Schulungen statt, bei der die kleinen Patienten und ihre Eltern Hilfe bekommen.
Eines Nachts Ende Oktober: Die achtjährige Lilly Mayr aus Weichering hustet Blut. Beim Atmen pfeift es in ihrer Lunge, der Schleim blubbert. Sie ist schon völlig apathisch, weil sie fast keine Luft mehr bekommt. Da hilft nur eines: ab ins Krankenhaus! Fast zwei Wochen muss Lilly in der Neuburger Kinderklinik verbringen, wird beatmet und geröntgt, muss inhalieren. Die Diagnose: Asthma. Der Schock in der Familie ist groß, die Angst vor der Krankheit ebenfalls. Inzwischen haben Lilly und ihre Eltern die Situation einigermaßen im Griff. Mama Carina, Papa Christian und sogar Lillys zehnjährige Schwester Lea haben gemeinsam an einer Asthmaschulung teilgenommen, die regelmäßig von einem dreiköpfigen, extra dafür ausgebildeten Team in der Kinderklinik abgehalten wird. 50 Schulungen hat es seit der Einführung im Jahr 2003 gegeben – eigentlich müssten es viel mehr sein.
Was haben ein Regenschirm, ein Boxhandschuh, ein Schutzanzug samt Motorradhelm und ein Lego-Raumschiff mit Asthma zu tun? Sie sind Teil der „Medikamententreppe“, mit deren Hilfe die Kinder und ihre Eltern spielerisch lernen, wann welche Medizin zum Einsatz kommen muss und wie sich die verschiedenen Tabletten, Zäpfchen und Sprays im Körper auswirken. „Hast du gestern Abend dein Regenschirm-Medikament genommen?“ fragt Oberarzt Dr. Uwe Ermer, der sich wie Krankenschwester Gaby Schiechel und Kinder- und Jugendpsychotherapeut Dr. Harald Indrich vor einigen Jahren zum Asthma-Trainer ausbilden ließ, seine jungen Patienten. „Ja!“, ruft Lilly und spannt den Schirm auf. Nun kann sie die Asthma-Auslöser, die die anderen Kinder erst aufzählen – „Katzenspucke!“, „Hausstaubmilbenkacke!“ – und dann in Form von Luftballons auf sie werfen, einfach mit dem Regenschirm zerplatzen lassen: Ihr Körper ist nämlich den ganzen Tag vor der Krankheit geschützt. In der Fachsprache nennt sich dieses Medikament Montelukast, doch das spielt hier gar keine Rolle. Ebenso wenig, dass sich hinter den Boxhandschuhen eine Arznei namens Salbutamol verbirgt, mit deren Hilfe sich die Luft ihren Weg durch die verengten Bronchien kämpfen kann.
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