Schöner wohnen – auf Kosten anderer
Eine 28-jährige Schrobenhausenerin bestellt für sich fleißig Möbel. Die Rechnungen landen aber woanders. Ein Fall fürs Neuburger Amtsgericht.
Ob diese Online-Einkaufstour einer 28-jährigen Schrobenhausenerin Spaß gemacht hat? Zumindest war sie ziemlich ertragreich. Am Ende waren unter anderem ein Lattenrost und eine Garderobe, Deckenleuchten und Mosaikfliesen, ein Schrank und ein Staubsauger sowie eine Eckcouch samt Couchtisch herausgesprungen. Kosten? Knapp 4000 Euro. Kein Problem für die Schrobenhausenerin. Sie hatte sich nämlich bei den Online-Shops unter falschem Namen angemeldet. Während die bestellten Waren also zu ihrer Wohnung geliefert wurden, wanderten die Rechnungen zu zwei Bekannten. Letztere wussten von nichts und waren über die unerwartete Post so verwundert, dass sie sich an die Polizei wandten. Die Betrügerin flog schnell auf. Nun musste sie sich vor dem Neuburger Amtsgericht verantworten.
Dort stellte Richterin Celina Nappenbach die unausweichliche Frage gleich am Anfang: „Wie haben Sie sich denn vorgestellt, wie das funktionieren soll?“ „Ich wollte ja [die Rechnungen] zahlen“, antwortete die Angeklagte unter Tränen. Es sei aber sehr viel zusammengekommen, fuhr sie fort: Scheidung, Unterhaltszahlungen für vier Kinder, Verlust der Arbeitsstelle. Ein Schuldenberg im fünfstelligen Bereich habe sich aufgetürmt. Unter solchen Bedingungen sind Kredite eher schwer zu bekommen. Dabei musste die Schrobenhausenerin doch ihre neue Wohnung einrichten. Also bestellte sie den ihrer Ansicht nach notwendigen Hausrat einfach unter fremden Namen. Tatsächlich soll die Wohnung nun zu 95 Prozent aus kriminell erworbenen Gegenständen bestehen. Das sagte zumindest der für den Fall zuständige Polizist. Die Angeklagte widersprach nicht. Die Hälfte der Summe hat die Schrobenhausenerin inzwischen zurückgezahlt. Das Geld hat ihr vorerst die eigene Mutter geliehen. Auch den Rest will die 28-Jährige so schnell wie möglich begleichen.
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