Karlshuld: Seit 45 Jahren Jubel, Trubel, Heiterkeit

VonClaudia Stegmann

Am Mittwoch beginnt das Volksfest in Karlshuld. Nirgends im Landkreis wird in einem Bierzelt so ausgelassen gefeiert wie dort. Das war früher nicht anders als heute. Warum es heuer keinen Schnaps gibt und Karl Seitle im Lamborghini vorfährt

Normalerweise spaziert Karl Seitle zum Volksfestplatz. Schließlich sind es gerade mal 500 Meter von seinem Zuhause bis dorthin. Doch dieses Jahr wird er chauffiert – allerdings nicht in irgendeinem Auto, sondern in einer Luxuskarosse, wie man sie nicht alle Tage sieht: in einem Lamborghini. Dabei hat Seitle die Wahl – zwischen einem Lamborghini Mynathon, von dem es weltweit nur drei Stück gibt, und einem Lamborghini Irodon, der nur 50 Mal produziert wurde. Beide Geschosse wurden von reichen Söhnen noch reicherer Väter gefahren: Tonion Lamborghini ist der Sohn des Sportwagenbauers Feruccio Lamborghini und Abus Said Binbakkar Al Jusef Benhcalim ist der Sohn des Königs von Oman.

Am Mittwoch wird nun Karl Seitle in den schwarzen Rennmaschinen Platz nehmen – wenn auch nur auf der Beifahrerseite. Die standesgemäße Fahrt zum Volksfest ist ein Geschenk eines Autoliebhabers, den in Karlshuld alle unter dem Spitznamen „Pfeff“ kennen. Sein richtiger Name soll in den Medien nicht auftauchen, damit Gauner nicht angelockt werden. „Erstens ist der Seitle Karl Kult, und zweitens eröffnet er heuer zum 30. Mal das Volksfest“, begründet Pfeff sein Geschenk. Und da gehöre es sich einfach, dass er in einem anständigen Gefährt zum Festplatz gebracht wird.

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