Fürstenmacht und wahrer Glaube: Souvenirs für reiche Pilger

Begleitend zur Ausstellung stellen wir jede Woche ein Exponat vor. Diesmal: Zwei Wallfahrtsandenken

Diese beiden Perlmuttreliefs befinden sich im zweiten Raum der Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ in der Vitrine, die Objekten von Ottheinrich gewidmet ist.

Bei den zwei kleinen, fein geschnittenen Reliefs mit Darstellungen der Grabeskirche sowie des Felsendoms in Jerusalem handelt es sich vermutlich um exklusive Souvenirs für wohlhabende Pilger. Aus Neuburger Privatbesitz stammend und heute in den Sammlungen des Historischen Vereins befindlich können sie wohl zu Recht mit Ottheinrichs Reise ins Heilige Land im Jahr 1521 in Zusammenhang gebracht werden. Der Pfalzgraf hat dabei laut seinem Tagebuch sowohl das auf einem der Flachreliefs widergegebene Heilige Grab besucht, in dem Christus begraben wurde, als auch den als Tempel Salomos geltenden Felsendom, der auf dem anderen Stück zwischen zwei weiteren Gebäuden dargestellt ist. Am Heiligen Grab erhielt Ottheinrich zusammen mit adligen Pilgern den Ritterschlag, verbunden mit dem Schwur, den christlichen Glauben zu verteidigen und bei der Rückgewinnung des Heiligen Lands zu helfen. Er war der letzte Reichsfürst, der die Pilgerfahrt dorthin unternahm. Durch den Einfluss der Reformation ging die Zahl der Pilger deutlich zurück. (nr)

Neuburg