Vergewaltigungsprozess wird neu aufgerollt
Sachverständige bestätigt Glaubwürdigkeit des vermeintlichen Opfers. Verteidigung braucht mehr Zeit
Der Prozess gegen einen 39-Jährigen wegen Vergewaltigung, Nötigung und Verbreitung pornografischer Schriften muss ausgesetzt und somit neu aufgerollt werden. In der gestrigen Verhandlung am Amtsgericht Neuburg referierte eine Gutachterin zur Glaubwürdigkeit des erst 16 Jahre alten mutmaßlichen Opfers. Doch die Verteidigung, die die Bewertung angefordert hatte, verhinderte ein Urteil.
Es war der bereits sechste Verhandlungstag in dem Missbrauchsprozess um den 39-jährigen Angeklagten. Verteidigung und Nebenklagevertretung hatten mehrfach Beweisanträge gefordert. Gestern nun sagte auf Antrag der Verteidigung eine Gutachterin zur Glaubwürdigkeit des erst 16 Jahre alten vermeintlichen Opfers aus. Sie hatte den Burschen erst wenige Tage zuvor zu den Vorwürfen befragt und sich ein Bild über dessen Motive und Einflüsse zu eventuellen Falschaussagen machen können. So erzählte ihr der Jugendliche, dass es am Anfang zwischen ihm und dem Angeklagten, einem guten Freund der Familie, nur Gespräche über Mädchen und Frauen gegeben habe. Dann habe ihm der Mann Pornofilme gezeigt und beide hätten sich auf dessen Drängen hin selbst befriedigt, später gegenseitig. Auch Oralverkehr habe stattgefunden, oft auch auf der Rückbank seines Autos auf Parkplätzen in der Umgebung. Der letzte Übergriff sei im Keller des Hauses des 39-Jährigen erfolgt. Der 16-Jährige sollte helfen, Müll auszusortieren. Dabei habe ihn der Angeklagte zum Oralverkehr aufgefordert und auch Analverkehr versucht, doch er habe vor Schmerzen geschrien. Der damals 14-Jährige habe sich nach den Übergriffen schlecht gefühlt und bereits Suizidgedanken gehegt, berichtete die Gutachterin. Das habe er allerdings seiner Familie nicht antun wollen. Dem 39-Jährigen habe er oft gesagt, dass er die Sexspielchen nicht mehr wolle. Doch der Mann habe weitergemacht und ihm gedroht, seiner Familie zu erzählen, dass der 16-Jährige homosexuell sei und dass er ihn dann auch töten werde. Über 16 Monate ging das Martyrium. Dann habe der Jugendliche seiner Mutter endlich einen Handy-Chat zwischen ihm und dem 39-Jährigen gezeigt. Daraufhin sei die Polizei eingeschalten worden. Erst bei der polizeilichen Vernehmung habe der 16-Jährige alles ausführlich erzählt, schilderte die Sachverständige das Gespräch vor Gericht.
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