Verklärte Erinnerung an ferne Kindertage
Die Jahrgänge 1942 bis ’44 der Ambacher Dorfschule trafen sich nach 60 Jahren wieder
Ehekirchen Georg Appel und Josef Kugler organisieren ein Klassentreffen der Ambacher Geburtsjahrgänge 1942 bis 1944. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Martin begann das Wiedersehen der Entlassschüler der Jahre 1956 bis 1958.
Nach der von Pater Vinzenz gehaltenen Messe für die verstorbenen Lehrer, Klassenkameraden und Priester fuhren die 15 ehemaligen Schüler ins Haselbacher Schützenheim „Zum Waldblick“ zum Mittagessen, wo ausgiebig Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit ausgetauscht wurden. Mit „Weißt du noch...“ begannen viele Geschichten, die sich die Ehemaligen am Nachmittag erzählten. Leider konnten nicht alle der ehemals 31 Schüler dem Treffen beiwohnen. „Einige haben gesundheitliche Probleme, einige keine Zeit und leider sind mittlerweile fünf unserer Klassenkameraden verstorben“, erzählte Josef Kugler, der die meisten Adressen noch vom letzten Klassentreffen im Jahr 2013 vorrätig hatte. Anreisen aus dem Frankfurter und Nürnberger Raum wurden dabei gerne in Kauf genommen. Der über 60 Jahre zurückliegende Schulbesuch fiel in die Nachkriegszeit, eine Zeit der Entbehrungen – allerdings gerade durch die Einfachheit ein Lebensabschnitt mit vielen Erinnerungen. „In der Ambacher Schule gab es nur zwei Klassenzimmer. Im einen lernten die Klassen eins bis vier und im anderen waren die Klassen fünf bis acht untergebracht“, erinnerte sich Georg Appel. Der Lehrer habe im Schulhaus gewohnt und ohne fließendes Wasser auskommen müssen. Da sei es durchaus vorgekommen, dass Schüler nach dem Unterricht zum Wasserholen oder zum Einkaufen in den Kramerladen geschickt worden waren. „Und wenn’s pressiert hat, verschwand der Lehrer kurz vor Unterrichtsende nach nebenan, um sich sein Mittagessen vorzubereiten“, wusste Josef Kugler noch. Über Strafaufgaben habe sich keiner der Erwachsenen aufgeregt und auch das Schönschreiben sei bis zum Umfallen geübt worden. „Und wer’s nicht bis zum Schulschluss geschafft hatte, der musste länger dableiben. Es war zwar eine andere Zeit als heute, aber schön war’s trotzdem“, schwelgte Gottfried Nießner, der nach der Vertreibung aus Troppau/Sudetenland bei der Familie Landes in Weidorf einquartiert worden war. Zusammen mit seinen Eltern lebte er dort und erinnert sich gerne zurück. (bed)
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