Weidorf putzt sich heraus
Vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr in Weidorf gegründet – wenngleich auch widerwillig. Heute ist der Ort natürlich froh, einen so agilen Verein zu haben.
Die Begeisterung hielt sich wahrlich in Grenzen. Nicht nur, weil keiner der Betroffenen von der Materie eine Ahnung hatte. Sondern insbesondere, weil niemand gefragt wurde. So hat das Landgericht Rain 1835 schlichtweg angeordnet, dass es in Weidorf eine Pflichtfeuerwehr geben sollte. Zusammen mit Haselbach, Buch und dem heutigen Gehöft Mochenbach wurde der Feuerlöschbezirk Buch ausgerufen. Doch die zwangsverpflichteten Herren waren alles andere als mit Feuereifer dabei. Im Gegenteil: Sie waren weder einsatzfähig noch einsatzfreudig. Auch als Jahrzehnte später immer wieder Aufforderungen laut wurden, Weidorf möge doch eine eigenständige Feuerwehr gründen, stellten sich die Dorfbewohner erst einmal taub. 1891 gaben sie dem ständigen Drängen des Bezirksamts Neuburg schließlich nach.
125 Jahre später will natürlich niemand mehr an die widerwilligen Anfänge denken. Auch wenn die Weidorfer nur selten ausrücken müssen („Zum Glück!“, sagt Kommandant Alfred Ostermeier), trägt der Verein nichtsdestotrotz durch seine Maifeiern und Faschingsbälle zum gesellschaftlichen Leben bei. Und vor allem die Jubiläumsfeiern gehören immer wieder zu den Höhepunkten im Dorf. „So ein Fest werden wir nicht mehr erleben können“, sagte etwa ein begeisterter Besucher 1991, als der Verein sein 100-Jähriges feierte. Diese Aussage gilt es für den aktuellen Festausschuss natürlich zu widerlegen. Seit mindestens eineinhalb Jahren wird das 125-Jahr-Fest, das vom 3. bis 5. Juni stattfindet, vorbereitet und geplant. Und zwar nicht nur von den Aktiven des Vereins, sondern von mutmaßlich allen Dorfbewohnern. „Es gibt wohl nicht viele, die ihre Häuser zu diesem Anlass nicht neu geweißelt haben“, sagt Kommandant Alfred Ostermeier. Auch so mancher Holzzaun habe einen neuen Farbanstrich bekommen. Schließlich sollen die 61 Vereine, die am Festsonntag in einem langen Umzug durch das Dorf ziehen und von hoffentlich vielen Zuschauern beklatscht werden, einen schönen Rahmen haben. Wie von der Gemeinde versprochen, wurden auch die Sanierungsarbeiten der Ortsdurchfahrtsstraße pünktlich fertig.
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