Neuburg-Schrobenhausen: Wer rückt im Wahlkreis für die CSU nach vorne?

VonManfred Rinke

Horst Seehofer macht als Ministerpräsident den Weg für Markus Söder frei. Er könnte als Minister nach Berlin gehen. Was aber wird dann aus seinem Stimmkreis und den Projekten?

Matthias Enghuber zeigte sich gestern erleichtert. „Ich bin froh, dass wir als CSU mit dem heutigen Tag Klarheit bekommen, Ruhe einkehrt und wir wieder gemeinsam losmarschieren können. Die Ämtertrennung in Bayern tut der CSU gut“, sagte der 33-jährige Bundeswahlkreisgeschäftsführer aus Neuburg zur Entscheidung von Horst Seehofer. Dieser will das Feld als Ministerpräsident für Markus Söder räumen, aber Parteichef der CSU bleiben. Was bedeutet dies nun für die Großprojekte, die der 68-Jährige aus Gerolfing in seinem Heimatstimmkreis Neuburg-Schrobenhausen angestoßen hat? Und wer könnte Seehofer als Stimmkreisabgeordneter folgen, falls dieser nach einer Regierungsbildung ein Ministeramt in Berlin anstrebt?

Dass die Projekte unter den Tisch fallen könnten, glauben weder Matthias Enghuber, der nebenberuflich das Büro in Seehofers Stimmkreis leitete, noch Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. „Ich betrachte die Entwicklung völlig gelassen und habe keinerlei Zweifel, dass die angestoßenen Projekte ihren Lauf nehmen werden“, verdeutlicht Gmehling. All die Entscheidungen habe Seehofer ja nicht im Alleingang, getroffen. „Uns gegenüber wurden Zusagen gemacht, an die sich natürlich auch Seehofers Nachfolger halten müssen“, erklärt der OB. So gebe es, was das Campus-Projekt angehe, einen unterzeichneten Vertrag mit Staatsministerin Emilia Müller zur Auflösung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. „Den kann man nicht einfach übergehen.“

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