Wie zwei Männer mit der Rakete auf dem Rücken verschwanden
1967 wird eine Rakete vom Neuburger Fliegerhorst geklaut. Waren es Spione? Eine Geschichte über großzügige Russen, Zünder im Handgepäck und einen Soldaten, der Petersilie holt.
Es war ein geradezu lächerlicher Zufall, der den bis dato wohl sensationellsten Waffendiebstahl bei der Bundeswehr ans Licht brachte. Und das nur, weil Oberfeldwebel Maier von seiner Gattin in den familiären Kleingarten geschickt wurde, auf dem Fliegerhorst in Neuburg an der Donau. Er sollte Petersilie fürs Abendessen abschneiden. Der Garten war wie immer in tadellosem Zustand – was man vom Maschendrahtzaun nicht sagen konnte, der den Garten und drei Barackendepots umschloss. Ein meterlanger, schräger Schnitt ließ Maier stutzig werden. Er sah sich das Dilemma an, inspizierte die Umgebung und machte eine unheilvolle Entdeckung: An einem der Gebäude war ein Fenster eingeschlagen. Die Petersilie war vergessen. Denn in den Depots hatte die Bundeswehr Raketen gelagert. Und wie sich wenig später herausstellte, fehlte eine.
Der „Raketenklau von Neuburg“ löste 1967 ein Erdbeben bis in die höchsten politischen Ebenen aus. Eine damals als „streng geheim“ eingestufte Luft-Luft-Lenkwaffe des Typs „Sidewinder“ war aus dem Arsenal des Luftwaffengeschwaders 74 verschwunden – und das mitten im Kalten Krieg, wo das Verhältnis der USA zu Russland von einem Tiefpunkt zum nächsten hastete und in Vietnam ein blutiger Krieg tobte. Deutschland kam in diesem Spiel der gegenseitigen Abschreckung und Einschüchterung durch seine zentrale Lage eine strategische Schlüsselrolle zu. Und plötzlich fehlte eine hochmoderne Waffe!
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