Saison für Marvin Matip beendet
2. Liga Kapitän des FC Ingolstadt fällt mit einem Bruch des Oberarmkopfes im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga aus. Warum sich für ihn in Berlin eigentlich ein Kreis schließen sollte
Berlin/Ingolstadt Bittere Nachricht für den FC Ingolstadt: Kapitän Marvin Matip zog sich beim 2:2 am Sonntag bei Union Berlin einen Bruch des Oberarmkopfes zu und fällt den Rest der Saison aus.
Matip blickte gegenüber der NR bereits wieder optimistisch nach vorne: „Natürlich war die Diagnose im ersten Moment ein Schock für mich. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Jungs die Saison auch ohne mich gut zu Ende spielen.“ Dabei erwies sich die „Alte Försterei“ erneut als unglücklicher Ort für den 29-jährigen Innenverteidiger. Bereits im März vergangenen Jahres hatte sich Matip in Berlin schwer verletzt und verpasste mit einem Schlüsselbeinbruch den Rest der Saison. Matip: „Eigentlich wollte ich, dass sich in Berlin ein Kreis für mich schließt.“
Der Kapitän hatte die Schanzer am Sonntag in der 5. Minute in Führung gebracht und war auf direktem Weg zu Physiotherapeut Hermann Eikam geeilt. „Ich wollte mich bei ihm dafür bedanken, dass er sich nach der Diagnose im vergangenen Jahr um mich gekümmert hat“, erzählt Matip. Damals musste er zudem verdauen, dass durch die Verletzung der Traum von der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien mit Kamerun platzte.
Matip zog sich die Verletzung nach einem Zweikampf in der Schlussphase der Partie zu, bei dem er unglücklich auf die Schulter fiel. Trotz großer Schmerzen hielt Matip bis Spielschluss durch und erkämpfte sich mit seiner Mannschaft den einen Zähler. „Berlin ist kein gutes Pflaster für mich. So schnell sollte ich nicht mehr an der Alten Försterei spielen“, meinte Matip süffisant.
Diesen Wusch können ihm seine Teamkollegen in den verbleibenden vier Saisonspielen erfüllen. Dem FC Ingolstadt bietet sich möglicherweise bereits am kommenden Montag, 4. Mai, zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg die Chance, den Traum vom Aufstieg wahr werden zu lassen. Ein ausverkauftes Stadion in einem Derby, dazu ein Spiel, das live im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen ist. Ein besserer Termin, den Sprung in die Bundesliga zu feiern, scheint kaum möglich. „Wir müssen gegen Nürnberg unseren Job machen“, sagt Tobias Levels, der in Berlin den 2:2-Ausgleich markierte. „Was dann dabei herauskommt, können wir nicht beeinflussen.“
Fakt ist: Selbst mit einem Sieg können die Schanzer aus eigener Kraft den Aufstieg gegen den Club nicht feiern. Voraussetzung wären zunächst, dass der SV Darmstadt am Samstag daheim gegen Kaiserslautern nicht gewinnt und der Karlsruher SC am Sonntag bei Erzgebirge Aue verliert.
Für Pascal Groß wäre zwar das Derby gegen Nürnberg auch ein schöner Zeitpunkt, den Aufstieg perfekt zu machen, aber auch er weis, dass fremde Hilfe notwendig wäre. Viel entscheidender als einmöglicher Zeitpunkt ist ohnehin, dass es mit dem Aufstieg überhaupt klappt. Groß: „Solange wir unsere Aufgaben gut machen, können die anderen spielen wie sie wollen.“
Seine Aufgabe erledigt hat der FCI auch mit dem Unentschieden bei Union Berlin: „Es ist Wahnsinn, dass wir bei dieser Stimmung noch einmal zurückgekommen sind“, meint Groß und spricht damit die Reaktion der Mannschaft nach dem Doppelschlag der Berliner an. Björn Jopek hatte die FCI-Führung durch Matip mit zwei Toren (75., 79.) gedreht, ehe Tobias Levels prompt ausglich (82.). Keeper Ramazan Özcan: „Die Moral nach dem Rückstand zeigt den Charakter der Mannschaft.“ Diese muss der FC Ingolstadt nun bis zum Ende der Saison ohne Marvin Matip unter Beweis stellen.
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