Walpurgis und sein geheimer Plan
Durch den Ausfall von drei Stammspielern in der Defensive ist der Trainer des FC Ingolstadt gegen Werder Bremen zu Umstellungen gezwungen. Wie sie aussehen könnten.
Die Ansprache von Maik Walpurgis bei der Pressekonferenz klang beinahe wie die eines Politikers im Wahlkampf. Der FCI-Trainer zeigte Entschlossenheit und lobte jeden, der für das Erreichen des Ziels Klassenerhalt wichtig sein könnte.
Das Heimspiel des FCI am morgigen Samstag (15.30 Uhr) gegen Werder Bremen steht unter dem Motto „Schanz in Rot“. Der Audi Sportpark soll in rotem Glanz erscheinen und Leidenschaft sowie Geschlossenheit symbolisieren. Walpurgis spricht von einer „tollen Aktion“ und hebt die Bedeutung der Anhänger im Abstiegskampf hervor. „Die Fans sind für uns enorm wichtig und werden uns zum Heimsieg pushen. Die jüngsten Spiele gegen Mainz und Darmstadt waren sensationell.“
Allein die Unterstützung von den Rängen dürfte aber nicht ausreichen, die zuletzt starken Bremer zu bezwingen. Zumal der FC Ingolstadt auf drei wichtige Stammkräfte verzichten muss. Markus Suttner und Marvin Matip fehlen gelbgesperrt, Romain Brégerie sitzt noch seine Rotsperre ab. Da alle drei Akteure der Defensive angehören, steht Walpurgis vor Fragen. „Wir haben einiges umzustellen, probieren viel aus, machen uns intensiv Gedanken“, sagt der Trainer und gibt sich zuversichtlich: „Wir sind optimistisch, dass wir am Wochenende passende Lösungen haben.“
Walpurgis weiß, dass die gewohnte Dreierkette „nominell schwierig“ wird. Neben Roger und Marcel Tisserand bietet der Kader keine Innenverteidiger mehr. Eine Rückkehr des in die U23 verbannten Tobias Levels, der diese Position bekleiden könnte, schließt Walpurgis aus. Daher käme als dritter Abwehrspieler wohl nur noch U-23-Verteidiger Giuseppe Leo, der regelmäßig mit den Profis trainiert, infrage. „Er hat sich gut entwickelt und wird am Wochenende dabei sein. Aktuell ist es nicht ausgeschlossen, dass er sogar spielt“, sagt Walpurgis. Wahrscheinlicher scheint, dass der 43-Jährige das System ändert und auf eine Viererkette mit Roger und Tisserand in der Mitte sowie Florent Haderjonaj und Anthony Jung, der für Markus Suttner aufläuft, auf den Außen setzt. Hinzu kommt, dass Tisserand (Wade) und Angreifer Mathew Leckie (Hüfte) angeschlagen sind und am Mittwoch nicht am Training teilnehmen konnten. Walpurgis lässt sich bezüglich der Aufstellung freilich nicht in die Karten schauen: „Ich versuche, manchmal ein kleines Überraschungsei zu sein. Mal gelingt es, mal nicht.“ Wer auch immer auflaufen wird. Eine Leistungssteigerung nach der enttäuschenden 0:3-Niederlage vergangene Woche beim VfL Wolfsburg wird nötig sein. „Wir haben das Spiel intern im Trainerteam analysiert“, sagt Walpurgis. Die Mannschaft wurde bewusst von der Analyse ferngehalten. Die Vorstellung war „nicht repräsentativ für unsere Leistung.“ Walpurgis gab den Profis stattdessen zwei Tage frei, um „mental und körperlich“ voll zu regenerieren.
Walpurgis schaut lieber optimistisch nach vorn. Und hofft auf die Unterstützung der Zuschauer. „Sie sollen jeden Zweikampf feiern wie ein Tor.“ Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern, lebt Walpurgis das Motto des Spieles vor. „Ich komme auch in Rot“, verrät er.
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