Leichtathletik: Eine unerwartete Nachricht

Läuferin Lisa Basener wird überraschend für die Berglauf-Europameisterschaft in Italien nominiert. Damit betritt die 16-jährige Oberhausenerin Neuland und musste eine schwierige Entscheidung treffen

Die Nachrichten kamen völlig unerwartet. Am Montagabend meldeten sich nacheinander Bundestrainer Andreas Michallek (Leipzig), DLV-Berglaufreferent Kurt König (Garmisch-Patenkirchen) und BLV-Landestrainer Jörg Stäcker (Nürnberg) bei Lisa Basener. Was das Lauftalent aus Oberhausen, das für den MTV 1881 Ingolstadt startet, dabei von allen Dreien auf WhatsApp las, klang irgendwie komisch. Da standen die Worte „Berglauf“, „Italien“, „Europameisterschaft“, und dass sie sich bis Dienstag entscheiden müsste, ob sie die Nominierung annehmen würde, weil die Flüge gebucht werden müssten.

Lisa Basener wusste zunächst nicht, ob sich hier jemand einen Scherz mit ihr erlaubte. Doch nach einem Telefonat mit ihrem Heimtrainer Reinhard Köchl (Neuburg) dämmerte es ihr schlagartig: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte der Gymnasiastin soeben die Tür zu ihrem ersten Einsatz im Nationaltrikot geöffnet, indem er sie für die Berglauf-EM in süditalienischen Gagliano del Capo bei Lecce am 24. Juni für das deutsche U-18-Team nominiert hatte. Kurioserweise verfügt Basener bis zum Zeitpunkt ihrer Nominierung über keinerlei Berglauferfahrung, sondern zählt vor allem im Crosslauf, aber auch auf der Bahn über 1500 und 2000 Meter Hindernis sowie über 3000 und 1500 Meter zu den Besten in Deutschland in ihrer Altersklasse. „Kein Problem“, beruhigte DLV-Berglaufreferent König die Oberhausenerin. „Bei der EM suchen wir vor allem schnelle Läuferinnen über 1500 Meter, die gerade bergab jede Menge Speed geben können. Die Strecke ist moderat und auch nicht allzu extrem. Bei einem Blick auf unsere Bundeskaderathletinnen schien uns Lisa dabei als die perfekte Wahl. Sie hat es sich durch ihre andauernd guten Leistungen und ihren Fleiß auch verdient.“

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