Als die Getreideernte noch Knochenarbeit war
Das Schnitterfest im Museum Kulturland Ries zeigt den bäuerlichen Alltag vor dem Einzug der Landmaschinen
Es ist heiß, die Arbeit ist schwer, die Kinder, Frauen und Männer auf dem Museumsfeld kommen am Sonntagnachmittag mächtig ins Schwitzen. Getreideernte wie vor 60 Jahren, unter diesem Motto lässt das Museum Kulturland Ries in Maihingen seit etwa zwei Jahrzehnten immer am ersten Sonntag im August das Rieser Bauerleben in der Mitte des 20. Jahrhunderts lebendig werden.
Ein Glück für die rund fünfzehn Akteure des Gartenbauvereins Utzwingen-Maihingen, die unter den Augen zahlreicher Besucher schuften, dass das Museumsfeld, wo Roggen, Emmer, Einkorn und Dinkel herangereift sind, nur eineinhalb Ar groß ist. So ist die Arbeit in einer guten halben Stunde erledigt. Drei Männer mähen die Halme mit der speziellen Rieser Getreidesense, der Gaukel. Die hat neben der gekrümmten Schneide einen mit einem Netz bespannten Korb, mit dessen Hilfe das Schnittgut an die stehenden Halme angelehnt wird. Mit gleichmäßigen, kraftvollen Schwüngen zieht Matthäus Christ seine Gaukel durch das Getreide. „Ich hab die Ernte so noch als kleiner Bub erlebt. Früher mussten alle mithelfen, auch die Kinder“, sagt der 72-Jährige. Den ganzen Tag, in der sengenden Hitze. Wie früher, so wartet auch heute unter einem schattigen Baum ein Korb mit Most und Brotzeit. Die Aufgabe der Kinder ist es, Garbenbänder auszulegen. Die Frauen raffen die Halme dann mithilfe einer Sense zusammen und binden sie zu Garben. Fünf bis sieben solcher Garben stellen die Gartenbaumitglieder auch am Sonntag zu „Mandeln“ auf. So darf das Getreide dann noch ein paar Tage trocknen.
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