Wirtschaft: Der Werkzeug-Hersteller Leitz zieht weg

VonJan Kandzora

Das Unternehmen schließt seinen Standort in Nördlingen und verlagert den Betrieb in den Ostalbkreis. Ein Grund: Platzmangel. Was der Schritt für die Mitarbeiter bedeutet.

Im August ist wohl Schluss. Karl Berber wird dann 35 Jahre als Betriebsleiter in Nördlingen gearbeitet haben, den Großteil davon in dem grauen Zweckbau in der Oettinger Straße. Eine lange Zeit. „Ein bisschen Wehmut ist dabei“, sagt er. „Das geht auch den Kollegen so.“ Berber und die anderen werden bald nicht mehr in Nördlingen tätig sein. Doch das liegt nicht etwa daran, dass ihr Arbeitgeber, der Werkzeug-Hersteller Leitz, pleite wäre und die Angestellten ihren Arbeitsplatz verlieren würden.

Es ist nur so, dass Leitz umzieht. Der Standort Nördlingen wird geschlossen, die Mitarbeiter vor Ort arbeiten ab Sommer im 20 Minuten entfernten Neresheim. Die Räumlichkeiten in Nördlingen sind dem Unternehmen zu klein geworden. Sigfried Pohlner, Serviceleiter im Haupthaus der Firma in Oberkochen, formuliert es so: „Wir platzen dort aus allen Nähten.“ Zuletzt habe man zwei neue große Maschinen angeschafft, seitdem gehe es in den Werkhallen noch einmal enger zu als ohnehin schon. In Neresheim sind die Räumlichkeiten mehr als doppelt so groß. Erheblich komfortabler. Hinzu kommt: In der Stadt im Ostalbkreis besitzt das Unternehmen eine eigene Immobilie, im Gewerbegebiet an der Oettinger Straße hingegen ist Leitz nur Mieter.

Nördlingen Jan Kandzora Nördlingen Neresheim