Die Angst, einen Pass zu bekommen
Ein Asylbewerber sitzt wegen einer Beleidigung auf der Anklagebank. Und doch geht es vor dem Nördlinger Amtsgericht noch um etwas ganz anderes.
Manchmal werden in einem Prozess mehrere Geschichten erzählt. Die erste Tat, für die ein 25-jähriger Afghane vor dem Amtsgericht in Nördlingen stand, ist eine Geschichte für sich: Im Juni des vergangenen Jahres hatte der Mann zusammen mit einigen Freunden das Freibad in Oettingen besucht. Dort traf er auf eine damals 15-jährige Schülerin. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft fasste er ihr an den Hintern, was eine Beleidigung darstelle, wie die Ermittlungsbehörde ihm vorwarf. Im Freibad entwickelte sich ein Streit zwischen der 15-Jährigen und dem Mann, woraufhin er sie noch einmal übel beleidigte, dieses Mal verbal.
Ob der Angeklagte das Mädchen tatsächlich begrapscht hatte, blieb unklar. Die Beschimpfungen waren hingegen eindeutig. Der 25-Jährige räumte sie ein, nachdem sein Verteidiger Axel Wernitz ein Rechtsgespräch mit Richterin Sandra Fischer und dem Staatsanwalt gesucht hatte. Das Ergebnis dieses Gesprächs war, dass der Angeklagte eine Geldstrafe erhalten würde, sofern er gestand. So kam es dann auch. Die Richterin brummte dem 25-Jährigen eine Strafe in Höhe von 900 Euro auf, die er in 90 Tagessätzen abbezahlen muss.
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