Donauwörth vor Nördlingen?
Geht es nach Heimatminister Markus Söder, wird Donauwörth zum Oberzentrum. Damit hätte die Stadt einige Vorteile. Politiker im Ries sind sehr enttäuscht.
Oberzentrum, das klingt schon mal nach was. Und wenn eine Stadt genau solch ein Oberzentrum ist, dann habe sie dadurch auch ganz praktische Vorteile, sagt Donauwörths Oberbürgermeister Armin Neudert: Bei solchen Kommunen seien Fachhochschulen oder Universitäten – beziehungsweise deren Außenstellen –, Spezialkliniken sowie Großkaufhäuser vorgesehen. Man habe „bessere Argumente“ bei neuen Projekten der Infrastruktur. Dazu kommt noch, dass in diesen Städten größere Verkaufsflächen für innenstadtrelevante Sortimente zugelassen werden können. Kurz gesagt: Lieber Oberzentrum als Mittelzentrum. Geht es nach einem Entwurf für das neue Landesentwicklungsprogramm des bayerischen Heimatministers Markus Söder, dann wird Donauwörth vom Mittel- zum Oberzentrum aufgewertet. Nördlingen dagegen nicht. Eine Tatsache, die mehrere Politiker im Ries ganz und gar nicht gutheißen.
Allen voran CSU-Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange. Er will sich lieber schriftlich äußern und teilt per Mail mit: „Ich bin von der Vorgehensweise überrascht und gehe davon aus, dass es sich nur um einen allerersten Vorentwurf eines neuen Landesentwicklungsprogramms handeln kann.“ Er sei sich sicher, dass ein sachlicher Dialog mit allen betroffenen Ebenen im Freistaat und auch „mit uns vor Ort“ geführt werden wird. „Inpunkto Oberzentrum präferiere ich allerdings eine gemeinsame Aufstufung unserer Kreiszentren Donauwörth und Nördlingen als Partner. Angesichts der Entwicklungsrealität in unserem Kreis mit seiner ausgewogenen Balance zwischen diesen beiden großen Städten wäre dies eine konsequente Entscheidung.“
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