Kritik: Ein Buch als Dankeschön

VonFriedrich Woerlen

Irena Hasimi schreibt über den Kosovokrieg und Nördlingen

Auf 2,4 Millionen wird die Zahl der Flüchtlinge geschätzt, die während des sogenannten Kosovo-Krieges in den letzten Jahren des vergangenen Jahrtausends ihre Heimat verließen und an unterschiedlichen Orten, so auch in Nördlingen, sicheren Unterschlupf suchten. Hier scharte Edeltraud Mühlschlegel eine Gruppe von Unterstützern um sich, und mithilfe der Kirchengemeinden und der Stadtverwaltung wurde medizinische und soziale Betreuung organisiert. Über fünfzehn Jahre sind seitdem vergangen, und wer nicht unmittelbar in die damaligen Aktivitäten eingebunden war, erinnert sich kaum mehr daran.

Irena Hasimi, Kroatin, verheiratet mit einem bosnischen Offizier der ehemaligen jugoslawischen Armee, hat die Nördlinger Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft nicht vergessen. Als Einlösung einer Dankesschuld empfindet sie das Buch „Die Kluft – zwischen Gewissen und Pflicht“, in dem sie eigene Erlebnisse und Erzählungen von Schicksalsgenossen zu einer packenden Geschichte konzentriert und künstlerisch gestaltet.

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