Ein Weltstar spielt Mozart in Oettingen
Robert Levin interpretiert neben Rosetti auch Mozart im Oettinger Residenzschloss auf seine eigene Weise: Einfach nur schön spielen, sagt er, könne gefährlich sein.
beim Residenzkonzert im Schloss Oettingen, denn es war gelungen, mit Robert Levin einen Weltstar von Mozarts Klaviermusik aus den USA ins Ries zu holen. Bis dieser ausgesprochene Mozartspezialist zu W. A. Mozart kam, erwies er der Stadt Oettingen und der Rosetti-Gesellschaft seine Reverenz mit der „Sinfonie Nr. 37, B-Dur“ von Antonio Rosetti. Der Nördlinger Musiklehrer Helmut Scheck entdeckte die originale Partitur in der Oettingisch-Wallersteiner Notensammlung und bearbeitete sie zur Herausgabe im Jahr 2006. Das Stuttgarter Kammerorchester, das zu den besten seiner Art zählt, führte Levin mit präzisem Dirigat zu einer einzigartigen Interpretation, von der viele danach meinten, sie hätten Rosettis Sinfonie noch nie so lebendig und dynamisch gehört. Jede Instrumentengruppe ließ er eigene Akzente setzen, an Stellen, wo gestalterische Impulse besonders zur Geltung kamen.
„Mozart nur schön zu spielen, kann gefährlich sein“, meint Levin. Das betriffft genau das, was man schon bei Rosetti erlebt hatte, dass eine Musik nur lebendig bleibt, wenn man immer wieder etwas Neues daraus macht. So wie er sich mit sichtbarem Selbstbewusstsein zu Mozarts „Klavierkonzert F-Dur, KV 459“ an den Flügel setzte und voller Energie nicht nur den Klavierpart des Solisten spielte, sondern mit seinen Händen noch dazu das Orchester voll im Griff hatte. Die Musiker ließen sich das offensichtlich gerne gefallen, denn der Erfolg war ihnen sicher, indem sie sich voll auf sein Temperament und sein musikalisches Einfühlungsvermögen verließen.
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