Expertin: Kinder besser vor Missbrauch schützen
Christiane Schuler von der Fachstelle gegen sexuelle Gewalt vermisst das Bewusstsein in der Gesellschaft. Ein aktueller Fall macht besonders betroffen.
Ein 15-jähriges Mädchen aus dem Landkreis Donau-Ries wird im Kindesalter in der Familie sexuell missbraucht. Die Folge: psychiatrische Auffälligkeiten. Seit zwei Jahren befindet sie sich in stationärer Behandlung, besucht verschiedene Jugendhilfeeinrichtungen, kommt dort aber nicht zurecht. Sie verletzt sich selbst massiv, versucht, sich umzubringen. Vor einer Woche schluckt sie eine große Menge an Tabletten, sie hört auf zu atmen. Das Mädchen kann gerettet werden, befindet sich seitdem aber wieder in stationärer psychiatrischer Behandlung.
Beispiele wie dieses oder die Übergriffe des ehemaligen Nördlinger Dekans zeigen, wie wichtig die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Landkreis Donau-Ries ist. Doch Diplom-Psychologin Christiane Schuler betont, dass man nicht erst bei solch dramatischen Fällen von sexueller Gewalt spricht: „Übergriffe beginnen meist banal. Zum Beispiel, wenn jemand nach dem Sport häufiger einmal in die Dusche platzt. Da gilt es anzusprechen, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist und eine Grenzüberschreitung vorliegt. Es geht darum – gerade als Erwachsener – Distanz und Intimität zu wahren.“ Auch sexualisierte Sprache sei bereits ein Regelverstoß. Diese können sich dann steigern.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Frage ist, ob die von den Kindern angesprochenen Erwachsen nicht handeln, weil sie nicht glauben, was die Opfer ihnen berichten, sie meinen, nicht helfen zu können oder das gar nicht wollen. In solchen Fällen gegenüber den Jungen und Mädchen Unglauben vorzuschützen, ist der bequemste Weg.
Unsere Gesellschaft schützt Familien, aber beim Schutz der Kinder vor ihren Angehörigen versagt sie.
https://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de/was-wir-als-missbrauchsopfer-mitzuteilen-haben/
Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen erwachsenen Menschen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden