Geteiltes Miteinander
Die neue Sonderausstellung des Oettinger Heimatmuseums ist ab diesem Wochenende zu sehen.
Es ist für uns heute eher unvorstellbar, wie noch vor zwei Generationen die Religion, die Konfession, den Alltag der Menschen dominierte. „Du wirst mir doch nicht mit einem Katholiken heimkommen“, war nicht selten der Ausspruch manch evangelischer Mutter (und umgekehrt natürlich), wenn sich Sohn oder Tochter „falsch“ verliebt hatten – eben in ein Mitglied „der anderen“. Nicht nur durch Oettingen ging eine unsichtbare Grenze – auf der einen Seite Katholiken, auf der anderen Protestanten. Die Bikonfessionalität prägte die Mentalität und kennzeichnete das Leben auch in vielen anderen Rieser Gemeinden.
Dr. Petra Ostenrieder und ihrem Team ist es gelungen, aus diesem Zwiespalt eine lehrreiche und sehenswerte Schau zu machen. Von den Ursprüngen, als vor mehr als 500 Jahren zwei Linien der Grafen zu Oettingen Land und Untertanen aufteilten, über geteilte Heilige und getrennte Kirchen, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Schulen und Häuser waren klar geschieden, bis ins Jahr 1700 sogar die Kalender. Im Alltag regelte ein ausgeklügeltes paritätisches System die Besetzung von Ämtern und Diensten. Nicht nur Nachtwächter, Hebammen oder Musiker gab es jeweils katholisch und evangelisch. Da mussten für den labilen inneren Frieden schon obrigkeitliche Maßnahmen her. Zum Beispiel war das Diskutieren über Religion in den (übrigens unglaublich zahlreichen) Wirtshäusern verboten.
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