Immer mehr Frauen gehen auf die Pirsch
Jagen ist Männersache – das war einmal. Dass immer mehr Frauen die Jagd für sich entdecken, darauf machte die Kreisgruppe Nördlingen des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) bei der Donau-Ries-Ausstellung aufmerksam. Am Samstag waren Anita Kößler und Paula Wölfle vom Bayerischen Jägerinnenforum zu Gast.
„Das Ziel ist das gleiche“
Vor rund 15 Jahren sei die Frauenquote unter Bayerns Jägern noch unter einem Prozent gelegen, doch inzwischen liege der Frauenanteil bei neu aufgenommen Mitgliedern über 15 Prozent und bei den Prüfungskandidaten sogar noch etwas höher. Etablierte Jägerinnen wie Kößler (Hegau) und Wölfle (Dietmannsried) wissen die Zahlen mit Erfahrungen zu bereichern. So erzählte Anita Kößler, dass ihre Mutter, Jahrgang 1940, einst den Jagdschein machen wollte, aber auf Ablehnung stieß.
Das war nicht nur im Allgäu so. „Ich kann mich nicht erinnern, dass Frauen früher mit auf die Jagd gingen“, sagte Karl-Heinz Bachmann, Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Nördlingen. „Und es gibt auch heute noch Vorbehalte.“ Die Jägerinnen versuchen, die Vorurteile zu entkräften. „Wenn mich jemand fragt, warum ich zur Jagd gehe, antworte ich: aus dem gleichen Grund wie Männer“, so Paula Wölfle.
Die beiden Allgäuerinnen sind in der Landwirtschaft und mit der Natur groß geworden, sie verstehen die Zusammenhänge und schätzen das Erlebnis Jagd, aber sie wissen um die Verpflichtungen und Verantwortung, die damit einhergehen, denn Jagen bedeutet nicht nur Schießen. „Die Jagd ist ein Handwerk und harte Arbeit, zum Beispiel im Winter, wenn man raus muss in den Wald, um die Tiere zu füttern“, sagte Wölfle.
Die Allgäuerinnen brechen nicht nur Frauen auf der Pirsch eine Lanze, sondern für die Jagd allgemein, weil auch diese auf Vorbehalte stieß und weiterhin stößt. Anita Kößler und Paula Wölfe argumentieren sachlich, gelassen, dennoch bestimmt. Nur charmanter im Vergleich zu vielen Männern.
Der einzige Unterschied? Oder geben sich Frauen auch bei der Jagd anders als Männer, gehen womöglich sensibler vor? „Sensibler weiß ich nicht, aber vielleicht jagen sie bewusster“, sagt Karl-Heinz Bachmann. „Vielleicht schaut eine Frau genauer hin“, meint Paula Wölfle, „aber das Ziel ist das gleiche.“
Anita Kößler unterstreicht die Einschätzung ihrer Kollegin: „Kann sein, dass eine Frau den Finger in manchen Situationen gerade lässt, während Männer risikofreudiger sind.“
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