„Kein Mensch verlässt freiwillig seine Heimat“
Fernsehmoderatorin Maria von Welser hält in Nördlingen ein Plädoyer für Flüchtlings-Integration. Sie berichtet von schrecklichen Erfahrungen von Frauen auf der Flucht.
Wer hat sich nicht selbst schon mal Gedanken gemacht angesichts der vielen Tausend Schwimmwesten, die auf der Insel Lesbos während der großen Flüchtlingswelle immer wieder in den Fernsehbildern zu sehen waren. Warum werden die einfach weggeschmissen? Sind die Flüchtlinge so undankbar, dass sie nichts achten, womit ihnen geholfen wird? Die Wahrheit ist: Diese Schutzwesten waren gar keine Schwimmwesten, selbst damit wurden und werden Flüchtlinge von den Schleusern betrogen.
Sie sind „Fakes“ und mit allem Möglichem gefüllt, nur nicht mit schwimmfähigem Material. Kein Mensch hätte damit gerettet werden können. Einige solcher überraschenden wie erschütternden Details erzählte Maria von Welser, Gründerin und Moderatorin des Frauenmagazins „Mona Lisa“, während ihres Vortrages „Kein Schutz – nirgends“ vor gut 100 Zuhörerinnen in der Alten Schranne in Nördlingen (der Männeranteil im Auditorium war verschwindend gering). Mehrere Monate bereiste Maria von Welser, die auch stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland ist, Krisenregionen dieser Welt und erfuhr dort aus erster Hand vom Schicksal von Frauen und Kindern auf der Flucht. Ihr Buch ist ein erschütternder Bericht über das unvorstellbare Elend von Millionen Frauen und Kindern. Denn mehr als 50 Prozent aller Flüchtlinge weltweit seien Frauen und man frage sich, warum 70 Prozent aller Asylanträge in Deutschland von Männern gestellt werden? Maria von Welser sagt: Weil diese Frauen buchstäblich auf der Strecke bleiben. Viele Frauen in den Flüchtlingslagern könnten nicht mehr weiter, aber auch nicht zurück. Weil sie sonst verhungern, vergewaltigt oder ermordet würden. Und wenn sie es doch übers Meer oder auf dem Landweg schaffen, seien sie schwerst traumatisiert – und oft schwanger. Denn Schleuser verlangen als Bezahlung häufig mehr als Geld, sagt von Welser. Doch auch in europäischen Auffanglagern und Flüchtlingsheimen sei die Lage nicht unbedingt besser: Auch hier komme es zu sexuellen Übergriffen, und die Frauen wagten nicht, sich zu wehren. Sie hätten Angst, abgeschoben zu werden. Deshalb plädiert Maria von Welser eindringlich für die Familienzusammenführung und widerspricht damit auch dem, was Politiker oftmals sagen. „Es kann doch nicht sein, dass über 80 Millionen reiche Deutsche es nicht schaffen sollen, 900000 Flüchtige samt Familien zu integrieren.“ Und sie fragte in die Runde, wer denn keinen Flüchtlingshintergrund in der eigenen Familie hätte. „Wir brauchen doch nicht drumherumreden. Wir sind eine durchmischte Nation. Und das ist auch gut so.“
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