Lebensfrohe Lieder, schlimmer Tod
Bilder jüdischer Friedhöfe erinnern an Schlagerkomponisten
„Waldfriedhof“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Alten Schranne Nördlingen, eine Kooperation der Stadt Nördlingen, des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth und des Ornbauer Kulturvereins. Der Titel schlage einen Bogen von den jüdischen Holocaust-Opfern zum Schriftsteller und Schlagertexter Fritz-Löhner Beda, erklärte Bezirksrat Peter Schiele in seiner Ansprache. „Sein Name ist vielleicht vergessen, seine Werke bleiben“, so Schiele. „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“ – wer kennt diesen alten deutschen Hit nicht? Damit kennt er auch Fritz Löhner-Beda, einen der berühmtesten Schlagertexter und Operettenlibristen der zwanziger und dreißiger Jahre. Er wurde 1888 in Böhmen geboren, lebte in Wien und kam 1942 in Auschwitz um.
„Waldfriedhof“, eines seiner Gedichte, inspirierte Hermann Waltz, Vorsitzender des Kulturvereins im fränkischen Ornbau, zu stimmungsvollen Fotos der jüdischen Friedhöfe in Bechhofen, Steinhart und Nördlingen. „Diese Friedhöfe sind oft die letzten Zeugen eines blühenden jüdischen Lebens“, erklärte Sigrid Atzmon, Vorsitzende des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, die mit „Sabbat Shalom“ zur Ausstellungseröffnung begrüßte. Sie freute sich über die Solidarität der Stadt Nördlingen, deren Oberbürgermeister Hermann Faul nach wenigen gewechselten Worten einfach sagte: „Das machen wir.“ Bei der Ausstellungseröffnung war Faul in Riom. Hauptamtsleiter Peter Schiele begrüßte das Konzept, aus der Erinnerung an alle jüdischen Mitbürger stellvertretend einen einzelnen herauszufiltern, denn: „Besonders schlimm ist, dass es Menschen von nebenan waren, die von der Vernichtung betroffen waren, obwohl sie einen großen Beitrag für die deutsche Gesellschaft und Kultur geleistet hatten.“
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