Meister Mozart
Im Garten des Oettinger Schlosses gibt es eine sehr bekannte Melodie zu hören
Fast jedes Kind kennt sie: „Die kleine Nachtmusik“ von W. A. Mozart. Sie ist das Musterbeispiel für das Programm einer Serenade, und sie war es auch bei der Abendmusik der Oettinger Musiktage. Mit großer Emotionalität musizierte das Oettinger Streichquartett im Rhododendron-Garten des Schlosses für die zahlreichen Zuhörer, die sich im weichen Gras des sonnenüberfluteten Hofgartens niedergelassen hatten, auf Partydecken oder mitgebrachten Sitzgelegenheiten. Und auch die Störche auf dem Dach des benachbarten Hauses äußerten ihre Freude an der tänzerischen Musik durch rhythmisches Schnäbelklappern, und sie stimmten mit ein in die heitere romantische Stimmung.
Das wunderbare Flötenspiel von Theresa Schröttle eröffnete im Zusammenspiel mit Lena Dantonello (Violine) und den beiden Brüdern Günter (Viola) und Harald Simon (Violoncello) mit W.A. Mozarts „Flötenquartett C-Dur, KV 285b“ die Serenade. Mit weicher Tongebung ergänzten sich Flöte und Violine in der Melodieführung und wurden von Viola und Cello einfühlsam und tänzerisch begleitet. Das folgende Andante ähnelte sehr der bekannten „Gran Partita“, seiner wundervollen „Serenade für 13 Bläser in B-Dur (KV 361)“, von denen die Farbigkeit des Klanges stammt. Die sechs Variationen waren, jede einzelne für sich, Beweise für die Meisterlichkeit des mozartischen Einfallsreichtums. Hervorragend setzten beide Melodiestimmen die Heiterkeit Mozarts in Szene durch die schön gestalteten Triolen in der ersten und das homogene Zusammenspiel in der zweiten Variation des Themas. Die fugische Gestaltung brachte nun auch die tieferen Stimmen ins Spiel. In der Moll-Variation beeindruckten die schön herausgehobenen Seufzermotive. In dem mit einem Fortissimo der Streicher eingeleiteten Adagio kam die zur Abendstimmung passende Melancholie zur Geltung, bevor in den beiden letzten Teilen die pure Munterkeit entwickelt wurde.
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