Metzgermeister und ihre schönen Töchter
Die Familie Heilbronner gibt es in Nördlingen seit fast 500 Jahren. Selbst ein Graf von Oettingen erlag einst dem Charme, der Schönheit und der guten Erziehung einer der Töchter.
Nördlingen Adele ist elf Monate alt und hat einen beeindruckenden Stammbaum. Nicht nur, dass sie in zartem Alter selbst schon Europasiegerin ist. Auch ihre Eltern und Großeltern waren schon gelungene Exemplare ihrer Art. Adele ist das jüngste „Mitglied“ der Familie Heilbronner in Nördlingen. Die Cockadoodle-Dame hat sich schon ganz gut eingelebt bei Stefan Heilbronner und seiner Frau Barbara in der Herrengasse. Von Stammbäumen hat sie sicher keine Ahnung.
Das hatte Stefan Heilbronner bis vor einigen Jahren auch nicht. Bis zu dem Tag, als ihm bei seinen Eltern eine Familienchronik in die Hände fiel, die ein entfernter Cousin seines Vaters Helmut Heilbronner in den 70er-Jahren recherchiert und niedergeschrieben hatte. „Da war ich erst mal platt“, sagt Stefan Heilbronner. Was er auf gut 100 Seiten las, war absolut neu für ihn: Seine Familie ist seit knapp 500 Jahren in Nördlingen ansässig. Vor 14 Generationen, im Jahr 1528 kam der Urvater der Nördlinger Heilbronner in die Stadt. Peter Heilbronner, ein Fischer aus Ulm, wurde Bürger der Stadt, er betrieb eine Weinschenke, wurde dann Zunftmeister der Weinschenker, kam sogar in den „Rath der Stadt“ und bekleidete das Amt des Unteren Bürgermeisters. Ein Zugereister, der es binnen kürzester Zeit zu hohem Ansehen gebracht hatte. Eine seiner Töchter heiratete sogar einen Grafen von Oettingen. Denn nicht nur eine tadellose Erziehung zeichnete die „Heilbronner-Töchter“ aus, sondern auch ihre auffällige Schönheit– so berichtet der Chronist.
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