Pferdefleisch war etwas ganz Normales
Bis Anfang der 1960er Jahre gab es in Nördlingen eine Rossmetzgerei. Die Produkte waren billigere Alternativen zu Schwein und Rind
Nördlingen Der Pferdefleisch-Skandal – kaum ein anderes Wort ist in den letzten Tagen so häufig in den Schlagzeilen wie der Unmut über das Ross im Essen. Ob Tiefkühllasagne, Ravioli oder Chili con Carne: Der Gedanke, beim Verzehr von Fertigprodukten nicht Rind, sondern Pferd zu genießen, gefällt vielen Verbrauchern nicht. Dabei gab es auch in Nördlingen bis Anfang der 1960er Jahre noch reine Pferdemetzgereien.
Zurück ins Jahr 1919: Es ist ein Jahr nach Kriegsende und in Nördlingen eröffnet Rossmetzger Georg Heim in der Münzgasse 12 die erste eingetragene Pferdemetzgerei. „Pferdefleisch war damals etwas ganz Normales“, erklärt Nördlingens Stadtarchivar Wilfried Sponsel. Pferd sei damals einfach billiger gewesen als Rind oder Schwein – in einer Gesellschaft, die nach dem Ersten Weltkrieg von Hunger und Armut geplagt wurde, ein willkommenes Nahrungsmittel. Das Metzgern von Pferden habe damals zum Handwerk gehört, ein Pferd sei einfaches Nutztier gewesen. „Es hatte nicht so eine Bedeutung wie heute“, sagt Sponsel.
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