Präzise, temperamentvoll und sanft
Vielfältig war das Programm in der Deininger Erlöserkirche
Vielfältig war das Klangspektrum, das bei der Sommerserenade in der Erlöserkirche in Deiningen zu hören war. Es wurde von dem Blechbläserensemble Paul Lechner, dem Jungen Schloss-Trio aus Kirchberg/Jagst, dem Gesangsduo Minnemar und dem veranstaltenden Männergesangverein Deinigen dargeboten. Entsprechend abwechslungsreich war auch die musikalische Ausrichtung der Lieder und Musikstücke. Die Zuhörer zeigten sich begeistert von den Melodien, die sie im Rahmen der Sommerserenade hörten. Der hervorragenden Akustik wegen hatte der Männergesangverein in die Erlöserkirche eingeladen. Bei tropischen Außentemperaturen erwies sich zudem die angenehme Kühle des Kirchenraums als Vorteil für die Musiker und Sänger wie auch für das Publikum.
Das Blechbläserensemble Paul Lechner, das sich aus fünf aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der Knabenkapelle Dinkelsbühl zusammensetzt, wusste mit einer Auswahl prunkvoller Stücke des Spätbarock (Händel und Vivaldi), des äußerst gefühlvollen Notturnos aus dem Sommernachtstraum von Mendelssohn Bartholdy sowie des stimmungsvollen Swanee-River-Songs zu überzeugen. Mit großer Präzision trugen die Musiker ihre Stücke vor und zogen das Publikum mit ihrer teils lebhaft-temperamentvollen, teils ruhig-sanften Ausdrucksweise in ihren Bann. Große Bewunderung löste das junge Schlosstrio aus Kirchberg an der Jagst aus. Es besteht aus drei 12- und 13-jährigen jungen Damen, die auf ihren Querflöten drei Stücke von Ivan Shekov und ein Rondo von Franz Josef Dussek darboten. Selbstbewusst und professionell spielte das Trio auf und bezauberte durch die wohlklingenden, klar und rein vorgetragenen Melodien. Das Duo „Minnemar“ aus Wilburgstetten und Lindau hat sich auf deutsche Lieder des 15. bis 17. Jahrhunderts spezialisiert. Die beiden Minnesänger warteten mit romantischen Liebesliedern und Liedern über Raubrittertum und Bauernknechtschaft auf. Die beiden Sänger begeisterten durch ihren ausdrucksstark im Stil des Mittelalters präsentierten Gesang mit Gitarrenbegleitung. Mit klarer, volumenreicher Stimmführung zogen sie das Publikum in ihren Bann. Der Männergesangverein Deiningen hatte das Konzert mit der Überschrift „Über den Wolken“ versehen. Damit wird, nicht erst seitdem Reinhard Mey sein gleichnamiges Lied gesungen hat, das Gefühl von Freiheit verknüpft. Nach dem Vortrag dieses Liedes griffen die Sänger das Thema Freiheit mit dem dramatisch-ergreifenden Gefangenenchor von Giuseppe Verdi auf. Auch der von den Sängern präsentierte Schlager „Flieg, junger Adler“ von Tom Astor bringt das Thema Freiheit, hier den Freiheitsdrang heranwachsender junger Menschen, zum Ausdruck. Nach der Pause waren es die freie Sicht auf den „Guten Mond“ und die Gestirne der „Schönen Nacht“, aber auch auf die Landschaft tief unten, auf das Rheintal mit dem „Loreley“-Felsen, die aus der Perspektive über den Wolken beobachtet und besungen wurden. Den Abschluss des vielseitigen Liedrepertoires des Männergesangvereins bildete das schwungvolle Seemannslied „Santiano“ der Band gleichen Namens, das vom Fernweh und Heimweh der Matrosen zur Zeit der alten Segelklipper berichtet. Mit kräftigem Applaus wurden die Sänger für ihren Liedvortrag bedacht. Durch das Konzert geleitet wurden die Zuhörer von einem Chorsänger mit kurzweilig vorgetragener Informationen und Einstimmungen auf die Stücke. (mk)
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.