So arbeitet ein Schriftsteller
Harald Grill besucht die Realschule
Kürzlich besuchte der Schriftsteller Harald Grill die Realschule Maria Stern, um für die Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe zu lesen. Bevor er aus seinem Werk rezitierte, erklärte er den Kindern zunächst einmal, wie er auf die Ideen zu seinen Geschichten kommt und wie er anschließend in mühsamer Arbeit die Erzählung entwickelt.
Ausgehend von einer kurzen Zeitungsmeldung, die oft Anfang oder Ende eines langen Romans darstellt, sammelt er wie ein Handwerker Material für seine weitgehend authentischen Geschichten. Dabei begibt er sich beispielsweise mit einem Diktafon an die Schauplätze seiner Hauptfigur und spricht seine Beobachtungen und Gefühle in das Gerät, um später viele kleine Kärtchen zu beschriften. Auch Beobachtungen aus seinem persönlichen oder privaten Umfeld fließen in die Handlung mit ein und „landen“ ebenfalls auf diesen Kärtchen. Am Ende setzt er die gesamte Geschichte wie ein Puzzle zusammen, nachdem er vorher die Karten auf einer Wäscheleine in seinem Zimmer sortiert und aufgehängt hat. Nun beginnt er mit dem Schreiben, wobei ihm der Anfang nach eigenem Bekunden nicht immer leichtfällt. Anschließend las er aus seinem Buch „Da kräht kein Hahn nach dir“ vor, in dem es darum geht, dass ein Junge namens „Bernd“ nach einem schweren Unfall seines Vaters zusammen mit seiner Familie vom Land in die ungewohnte, zunächst abweisende Atmosphäre einer städtischen Siedlung umziehen musste. Neben der hochdeutschen Version seines Werkes stellte er diesmal auch das Jugendbuch „Da Schatz auf da Hochhausinsel“ im Oberpfälzer Dialekt vor und erarbeitete mit den Schülern einige Szenen. Dabei ging er auch auf die Bedeutung des Dialekts ein. Die Ausdrucksmöglichkeiten seien vielfältiger und die Texte würden außer einer größeren Heimatverbundenheit auch eine individuelle Tiefe erlangen. Im anschließenden Gespräch mit den Lehrkräften erläuterte er, wie wichtig es sei, den Dialekt an den Schulen im Unterricht zu fördern. Helmut Radeck
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