16 Menschen sterben bei Busunglück in Verona
Bei einem Busunglück im Norden Italiens sind nach Angaben der Rettungskräfte 16 Menschen getötet worden.
Eine Skireise eines Budapester Gymnasiums hat ein tragisches Ende genommen: 16 Insassen kamen ums Leben, als der Bus mit mehr als 50 Jugendlichen und ihren Begleitern am Freitagabend auf der Rückfahrt aus Frankreich auf einer Autobahn in Norditalien verunglückte. 28 Insassen wurden verletzt. Das beherzte Eingreifen eines Lehrers verhinderte offenbar, dass es noch mehr Tote gab.
Die 14- bis 16-jährigen Schüler und ihre Begleiter waren auf dem Heimweg von einer Skireise in die französischen Berge, als ihr Bus aus noch ungeklärter Ursache auf einer Autobahn nahe Verona gegen einen Brückenpfeiler prallte. Der Bus fing Feuer und brannte aus. Einige Opfer wurden durch den Aufprall direkt aus dem Bus geschleudert und starben auf diese Weise. Andere Opfer verbrannten im Inneren des Fahrzeugs.
Dem ungarischen Außenministerium zufolge befanden sich 56 Menschen an Bord des Busses: Schüler, einige Eltern und Lehrer sowie zwei Busfahrer. Ein französischer Busfahrer war laut italienischen Medienberichten unter den Todesopfern. Der Chef der Verkehrspolizei von Verona, Girolamo Lacquaniti, sagte, möglicherweise hätten sich aber noch zwei weitere Menschen in dem Bus befunden. Die italienische Polizei sprach am Samstagabend von 16 Toten und 28 Verletzten.
Laut Ungarns Generalkonsulin in Mailand, Judit Timaffy, wurden zwei erwachsene Insassen schwer verletzt, einer von ihnen sei in ein künstliches Koma versetzt worden. Die Verletzten wurden in Krankenhäusern in der Region behandelt. Zwölf Überlebende, die nicht ins Krankenhaus mussten, wurden in einem Hotel von einem Psychologen betreut. Einige Angehörige aus Ungarn waren bereits angereist.
Laut Timaffy verdanken viele Insassen einem Sportlehrer ihr Leben: Dieser habe mit seinem beherzten Eingreifen "viele Jugendliche gerettet." Er sei mehrmals in den brennenden Bus zurückgekehrt, um Mitreisende hinauszutragen, und liege nun selbst mit schweren Verbrennungen am Rücken im Krankenhaus. Viele der Schüler, die im hinteren Teil des Busses saßen, hätten sich selbst befreien können, indem sie die Scheiben zerschlugen, sagte Timaffy.
Polizeichef Lacquaniti, sagte im Sender Radio Capitale, 13 Insassen seien aus dem Bus gesprungen. Zur Unglücksursache konnte der Polizeichef noch keine Angaben machen, die Polizei sammelte weiter Beweise und wertete Videoaufzeichnungen aus.
Auf jeden Fall sei kein weiteres Fahrzeug am Unfall beteiligt gewesen, sagte Lacquaniti. Daher komme als Ursache ein technisches Problem oder menschliches Versagen in Frage. "Der Bus ist mit einer recht konstanten Geschwindigkeit gefahren und wir haben keine Bremsspuren gefunden", sagte Lacquaniti.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban rief für Montag Staatstrauer aus. Er erklärte, er bete gemeinsam mit den Angehörigen der Opfer "dieser Tragödie", wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI meldete. Die ungarische Regierung werde alles tun, "um das Leid der Familien zu mildern", sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto im Fernsehen. Vor der Szinyei-Schule im Herzen von Budapest legten Menschen Blumen nieder und stellten Kerzen auf.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übermittelte Orban sowie Italiens Regierungschef Paolo Genitloni ihr Beileid, wie Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer mitteilte. Merkel habe mit "großer Bestürzung" von dem schweren Busunglück erfahren. Ihre Gedanken seien bei den Familien der Opfer. afp
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