54-Jähriger soll behinderten Jugendlichen versteckt und missbraucht haben
2014 suchten Ermittler in Lübbenau lange nach einem behinderten Jugendlichen. Jetzt beginnt der Prozess gegen einen Mann, der den Jungen in seiner Wohnung missbraucht haben soll.
Die Polizei im Spreewald hat im Sommer 2014 Wochen damit verbraucht, nach einem geistig behinderten 14-Jährigen zu suchen. Dabei waren sie auch zweimal in einer Wohnung in Lübbenau, gingen aber wieder. Erst später fanden die Ermittler heraus, dass der Wohnungsbesitzer den gesuchten Jungen die ganze Zeit über bei sich versteckt und sexuell missbraucht haben soll. Nun muss sich der 54-Jährige vor dem Landgericht Cottbus verantworten.
14-Jähriger verschwand auf dem Weg zur Schule
Der Prozess gegen den 54-jährigen Angeklagten beginnt am Dienstag um 11 Uhr. Es handelt sich bereits um die zweite Hauptverhandlung, der ursprüngliche Prozess war im Mai wegen einer längerfristigen Erkrankung eines Richters geplatzt. Der Angeklagte hatte bereits im Januar zugegeben, dass er den behinderten Teenager seit Ende 2013 mehrmals missbraucht und ihn im Sommer 2014 wochenlang bei sich versteckt habe. Missbraucht habe er den 14-Jährigen in dieser Zeit aber nicht.
Die Anklage gab an, dass dem Teenager während der Zeit seines Verschwindens notwendige Medikamente gefehlt haben. Der Junge verschwand eines Morgens, nachdem er die Wohnung seiner Eltern in Lübbenau verlassen hatte. Weil er nicht in seiner Förderschule ankam, suchte die Polizei lange nach dem Vermissten. Dem Angeklagten wird Kindesentziehung und sexueller Missbrauch in insgesamt 152 Fällen vorgeworfen. Der Mann soll sich 2012 bereits an seinem damaligen Pflegesohn vergriffen haben. dpa/sh
Die Diskussion ist geschlossen.