ADAC warnt vor billigen Kindersitzen
Ein Stichprobentest von ADAC und Stiftung Warentest hat aufgedeckt, welche Gefahren von billigen Kindersitzen ausgehen. Eltern sollten bei Kindersitzen lieber nicht zu sehr sparen.
ADAC und Stiftung Warentest haben zehn Kindersitz-Modelle getestet, die weniger als 70 Euro kosten. Das erschreckende Ergebnis zeigte, dass sechs der Sitze mit "mangelhaft" durchfielen. ADAC-Tester Andreas Ratzek rät Eltern, auf die Beratung im Fachhandel zu hören. Gerade der Kindersitz-Kauf im Internet berge Gefahren.
Im Test wurden Kindersitze für alle Altersklassen berücksichtigt. Am besten schnitt die Babyschale Nania Beone SP für knapp 60 Euro ab, nämlich mit "gut". Immerhin "befriedigend" waren Nania Racer SP (54 Euro), Fisher Price FP3000 (69 Euro) und Fisher Price FP4000 (45 Euro). Das billigste Modell für 29 Euro war nicht nur eines der schlechtesten, sondern war bereits 2008 beim Test durchgefallen und lediglich umbenannt worden.
Manche Kindersitze enthalten Schadstoffe und gefährden Kinder
Bei zwei der getesteten Kindersitze wurden hohe Schadstoffkonzentrationen in den Bezügen festgestellt. Insgesamt ließ die Unfallsicherheit zu wünschen übrig. Denn im Crashtest fielen fünf Sitze durch. Teilweise rissen Sitzkomponenten ab, in anderen Fällen wirkten lebensgefährliche Kräfte auf den Dummy im Sitz. "Mitwachsende" Modelle hatten in vier Fällen ein typisches Problem: Sie wurden zu Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne, die weniger Schutz bieten.
Ratzek gibt zu bedenken, dass der Preis nicht als Zeichen dafür gesehen werden kann, welcher Kindersitz tatsächlich am besten geeignet ist. Denn unabhängig vom Preis müsse der Sitz immer zu Kind und Automodell passen. Außerdem gäbe es häufig gute Vorgängermodelle von teuren Marken-Kindersitzen, die dann etwas billiger seien. dpa/tmn/sh
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