"Absurd": Innenminister streitet Vertuschungs-Vorwürfe ab
Sollte eine Vergewaltigung in der Kölner Silvesternacht vertuscht werden? NRW-Innenminister Ralf Jäger weißt die Vorwürfe zurück. Es habe aber "Abstimmungsgespräche" gegeben.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat Vorwürfe über die Vertuschung einer Vergewaltigung in der Kölner Silvesternacht zurückgewiesen. Wie der General Anzeiger berichtet, sagte Jäger im Innenausschuss des Landtags: Er habe weder persönlich versucht, Einfluss auf eine Meldung der Kölner Polizei zu nehmen, noch habe es Anweisungen seines Hauses gegeben.
Vertreter des Ministeriums bestätigten laut der Zeitung aber, dass die Aussage von Kölner Polizisten „im Raum steht“, es sei vom Landeskriminalamt gebeten worden, den Hinweis auf eine Vergewaltigung zu „stornieren“.
Allerdings soll Jäger bestätigt haben, dass es „Abstimmungsgespräche“ zwischen Landeskriminalamt und dem Dienstgruppenleiter der Kölner Polizei gegeben habe. Die Polizeimeldung sei danach aber nicht verändert worden, der Hinweis auf eine Vergewaltigung sei erhalten geblieben.
Jäger nannte die Vorwürfe aus der Opposition "Unterstellungen" und "absurd".
In der Kölner Silvesternacht gab es zahlreiche Übergriffe auf Frauen. Nach Angaben des Innenministeriums hat die Kölner "Ermittlungsgruppe Neujahr" bis Ende März 1527 Straftaten mit 1218 Opfern erfasst - etwa die Hälfte von ihnen wurden Opfer von Sexualdelikten. Bislang wurden 153 Tatverdächtige ermittelt, darunter 149 Ausländer - oft Asylbewerber und Migranten mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus. Die meisten stammen aus Marokko und Algerien. AZ/dpa
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