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  3. Urzeit: Als es in Bayern aussah wie in der Karibik

Urzeit
26.10.2016

Als es in Bayern aussah wie in der Karibik

Vor 150 Millionen Jahren war Bayern hauptsächlich von Wasser bedeckt. Der Ichthyosaurier war der vielleicht größte "Seeräuber" zu dieser Zeit.
Foto: Andrey Atuchin, dpa

Vor 150 Millionen Jahren wirkte Deutschland wie die heutige Karibik. Fast überall Meer, nur vereinzelt gab es Inseln. Ein Streifzug durch die vergessene Welt und ihre Dinosaurier.

Noch einmal schaut der einen Meter lange Mini-Dinosaurier zurück zur Küste. Eines fernen Tages wird hier in der Nähe die Stadt Eichstätt stehen. Davon ahnt der kleine Juravenator nichts, versucht, sich über Wasser zu halten. Immer tiefer sinkt er in die Tiefe des bayerischen Ozeans. Bayern gibt es noch nicht, weder den Staat noch das Land. Es gibt nur Meer, sehr viel Meer und hier und da ein paar Inseln. Und wehe den Tieren, wenn es einmal eine Sturmflut gibt.

Deutschland im Jura: Tropisches Klima und ein großer Ozean

Es fällt schwer, sich Deutschland im Jura-Zeitalter vor 150 Millionen Jahren vorzustellen. Einfach alles war anders. Ein Ozean, den es heute nicht mehr gibt, bedeckte einen Großteil des Landes. Das Wasser dieses Tethysmeeres war ähnlich tief wie das der Karibik. Dafür war das Klima tropisch – Bayern lag etwa auf der Höhe der heutigen Sahara. Die Berge der Alpen? Gab es damals noch gar nicht. Heute erinnert noch das Mittelmeer an den einstigen Ozean.

Dr. Martina Kölbl-Ebert leitet das Jura-Museum in Eichstätt und erklärt: „Bayern sah ein wenig aus wie die Bahamas.“ Ihr gefällt die Vorstellung von karibischen Sandstränden in Süddeutschland. Nur eines betont sie: „Es gab damals noch keine Palmen. Vermutlich war es eher trocken und weniger dicht mit Farnen bewachsen.“ Tiere lebten dennoch auf dem Bayern-Atoll. „Wir kennen nicht alle Tiere, die hier gelebt haben“, erklärt die Wissenschaftlerin. Nur wenige Kadaver wurden auch zu Fossilien. Aber der ein oder andere Spezialfund ist dann doch dabei.

Vögel sind Nachfahren der Dinosaurier

Der wohl bunteste Vogel dort war der Archaeopteryx. Er gilt als Urvogel und besitzt sowohl Merkmale von Dinosauriern als auch von Vögeln, die sich wohl aus den Dinosauriern entwickelt haben. Der Fund des ersten Fossils bei Solnhofen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) im 19. Jahrhundert war eine Sensation. Denn es bewies: Vögel stammen von Dinosauriern ab. Ob er schon fliegen konnte, ist unklar. Auf jeden Fall aber hatte er Federn.

Doch zurück zum Meer. Besonders hübsch war die Unterwasserlandschaft wohl um Regensburg. Bis nach Ingolstadt zogen sich mehrere Korallenriffe. Weiter westlich prägten Schwammriffe die Unterwasserlandschaft. Spongebob hätte sich im Jura-Eichstätt wohlgefühlt. Vielleicht an der Spitze der Nahrungskette standen Ichthyosaurier, so eine Art Dino-Version von Haien oder Zahnwalen, mit zahlreichen verschiedenen Gattungen. Manche konnten sogar bis zu 20 Meter groß werden. Sie fraßen Fische und andere kleinere Meerestiere. Allerdings waren sie nicht die einzigen Seeräuber in der Bayern-Karibik. Ihnen Konkurrenz machten vermutlich die Plesiosaurier: langer Hals, vier Flossen, scharfe Zähne – so, wie man sich das „Ungeheuer von Loch Ness“ vorstellt. „Bestimmt gab es sie bei uns. Wir haben allerdings noch kein Skelett in der Region aus dieser Zeit gefunden“, sagt Kölbl-Ebert über die weltweit verbreitete Art.

Landzunge erstreckte sich von Ostengland bis nach Tschechien

Aber nicht ganz Deutschland lag unter dem Meer. Eine größere Landzunge breitete sich von Ostengland bis in den Harz und weiter nach Tschechien aus und trennte Süd- von Norddeutschland. Heute sind hier die Mittelgebirge. Dort lebten Dinosaurier und andere kleinere Tiere wie Insekten. Allerdings: Wirkliche Giganten waren diese Dinos wohl nicht – zumindest die, deren Fossilien man gefunden hat. Compsognathus, ein Fleischfresser, war gerade einmal einen Meter lang und damit kleiner als ein Mensch.

Martina Kölbl- Ebert mit einem Modell des Juravenator.
Foto: Stefan Puchner, dpa

Der Juravenator, das ertrunkene Jungtier bei Eichstätt, konnte da schon größer werden. „Ausgewachsen können das ohne weiteres zwei bis drei Meter gewesen sein“, schätzt Kölbl-Ebert. Der größte Landjäger war er damit allerdings nicht. In Nordamerika lebte damals sein Verwandter Allosaurus, der es immerhin auf eine Länge von neun Metern und ein Gewicht von 1,7 Tonnen brachte. 2009 wurde der kleinere Juravenator zum „Fossil des Jahres“ gewählt, denn bisher wurde die Art nur in Deutschland gefunden. Das Glück für die Forscher: Als er starb, war gerade wohl kein Fleischfresser in der Nähe, sodass sein Kadaver vom Meeresboden bedeckt und zum Fossil wurde.

Überreste aus dem Jura-Zeitalter kann man heute noch im Raum Eichstätt finden oder in Niedersachsen. Auch hoch in den Alpen wurden Fossilien aus der Zeit gefunden.

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