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  3. Autobahn 7: Angeklagter im Steinewerfer-Prozess droht: "Ich knall dich ab"

Autobahn 7
16.03.2017

Angeklagter im Steinewerfer-Prozess droht: "Ich knall dich ab"

Der Angeklagte im sogenannten Steinwerfer-Prozess.
Foto: dpa

Jörg B. hat einen Betonklotz auf die A 7 geworfen und damit beinahe vier Menschen getötet. Doch anstatt vor Gericht Reue zu zeigen, greift er zu Drohungen.

Jörg B. steht vor Gericht, weil er einen zwölf Kilo schweren Betonbrocken auf die A 7 geworfen haben soll. Er hätte damit beinahe die vierköpfige Familie Öztürk aus Laupheim (Landkreis Biberach) ausgelöscht. Doch wer nun erwartet hat, dass der mutmaßliche Täter zum Prozessauftakt am Landgericht Ellwangen Reue zeigt oder sich entschuldigt für das Leid, das er den Öztürks angetan hat, sieht sich auf dramatische Weise eines Besseren belehrt.

Als Familienvater Serdal Öztürk mit seiner Zeugenaussage beginnt und schildert, wie er den Unfall erlebt hat, kommt es zum Eklat. Der Angeklagte fällt ihm wutentbrannt ins Wort: „Ich baue mir eine Waffe und knall dich ab“, schreit Jörg B. Bis dahin war der wahrscheinlich psychisch kranke Angeklagte in Jeans-Blouson und mit militärgrüner Schiebermütze grinsend und gelangweilt dagesessen.

Richter lässt Angeklagtem Handfesseln anlegen

Serdal Öztürk bleibt ruhig und besonnen, obwohl B. weiter droht: „Wenn ich wieder draußen bin, musst du aufpassen. Ich kann Nahkampf und habe Waffen.“ Dann brüllt er noch, dass er nicht schuld an dem Unfall sei.

Der Vorsitzende Richter Gerhard Ilg macht dem Treiben ein Ende. Er droht dem Angeklagten Ordnungsmaßnahmen an und lässt ihm zusätzlich zu den Fuß- auch Handfesseln anlegen. Dann ist Ruhe.

Serdal Öztürk muss stark sein für seine Kinder Yusuf und Nisa – und für seine Frau Deniz, die noch immer im Krankenhaus ist.
Foto: Barbara Braig

Man kann kaum erahnen, was dieser unfassbare Auftritt des Angeklagten in Serdal Öztürk und seiner Frau Deniz, 26, auslöst. Es ist wie ein zweiter Albtraum nach jener Nacht, in der die Familie auf den Betonbrocken gefahren ist. Von einer Brücke soll Jörg B. in der Dunkelheit am 25. September 2016 den Betonstein auf die A 7 geworfen haben – und zwar in der Absicht, Menschen zu töten, wie die Staatsanwaltschaft erklärt.

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Wie ein Donnerschlag erwischt das Unglück Familie Öztürk. Sie sind auf dem Heimweg von einer Hochzeit, als ihr Wagen gegen 1.30 Uhr gegen den Betonklotz prallt und sich mehrfach überschlägt. Mutter Deniz, 26, und Vater Serdal, 33, werden bei dem Unfall nahe Giengen/Brenz schwer verletzt. Tochter Nisa, 6, und Sohn Yusuf, 5, kommen wie durch ein Wunder mit Prellungen und Schürfwunden davon. Sie sind aus dem Auto geschleudert worden.

Der 25. September 2016, in den frühen Morgenstunden, auf der A7 bei Giengen: Polizei und Feuerwehr sichern die Unfallstelle, an der die Familie Öztürk verunglückt ist.
Foto: Dennis Straub/Feuerwehr Heidenheim/dpa

Deniz Öztürk drohte eine Querschnittslähmung

Bis heute leidet die Familie an den Folgen, den körperlichen wie den seelischen. Besonders die Mutter. Aber Serdal und Deniz Öztürk erfahren auch, dass Nachbarn, Freunde und unzählige andere Menschen in ihrer Heimatstadt Laupheim sie in dieser schweren Zeit nicht allein lassen. Einige sitzen im Gerichtssaal, andere warten davor – und erzählen Reportern, was sie über die Öztürks denken und warum sie nach dem Unfall eine Hilfsaktion gestartet haben. „Das sind prima Menschen“, sagt der Kaufmann Leander Baumgart. Alle mögen die Familie. Als sich die Nachricht von dem Unfall verbreitete, rief Baumgart auf der öffentlichen Facebookseite „Laupheimer ist ...“ zur Hilfe auf. „Die Reaktion war überwältigend“, sagt er.

Deniz Öztürks Verletzungen waren so schwer, dass nach einer Schädel-Basis-Fraktur mit Hirnblutungen und einer Halswirbelfraktur eine Querschnittslähmung drohte. Zudem musste ihr rechter Unterschenkel amputiert werden. Sie sitzt im Rollstuhl, ist teils gelähmt und kann ihre Notdurft – wie sie als Zeugin mit leiser Stimme erzählt – nicht ohne Hilfe verrichten. Die Familie hat mit einem Grundstock von Spenden über 35.000 Euro ein neues Haus gekauft, in dem sie nach Umbauten barrierefrei leben kann.

"Schwere seelische Abartigkeit" bei Jörg B.

Der Eklat im Gerichtssaal lässt allerdings ahnen, dass dies alles andere als ein leichtes Verfahren wird. Kurz vor Ostern soll das Urteil gefällt werden. Möglicherweise werden viele Menschen es als milde empfinden. Denn es kann sein, dass es trotz der Anklage wegen versuchten Mordes keine Gefängnisstrafe geben wird. Jörg B. ist nach Aussage von Gutachtern psychisch krank. Sie attestieren ihm eine „schwere seelische Abartigkeit“ und erheblich verminderte Steuerungsfähigkeit. Damit kommt auch eine Einweisung in die geschlossene Psychiatrie infrage.

Serdal Öztürk hatte vor dem Prozess Reportern gesagt, eine mehrjährige Haftstrafe würde er für angebracht halten. Wichtiger als das sei für ihn und seine Familie jedoch dies: „Wir sind froh, dass wir am Leben sind.“ hogs/dpa

Einen ausführlichen Vorbericht zum Prozess finden Sie hier.

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Die Diskussion ist geschlossen.

16.03.2017

Für solche Menschen wünschte ich mir die Todesstrafe. Was ist schon die Androhung einer Ordnungsstrafe. 1 Monat Haft in der Dunkelkammer wäre anbebracht.

16.03.2017

Der schnelle Tod wäre für solche Menschen nur eine Erlösung...

.

Die Strafe liegt im Leben in Hoffnungslosigkeit.

17.03.2017

Da bleibt einem glatt die Spucke weg. Sind wir schon wieder so weit?

Sie wollen psychisch kranke Menschen also entsorgen, weil für diese das Leben Strafe und der Tod Erlösung wäre?

Welch ungeheuerliche Anmaßung.

16.03.2017

Da fügt man dieser Familie ohne jeden Grund unnötig solches Leid zu und hat dann noch die Frechheit vor Gericht nicht einmal ein klein wenige Reue zu zeigen. Nein, ganz im Gegenteil. Da spricht man indirekt noch eine Morddrohung aus, und alles was passiert ist, dass eine "Ordnungsmaßnahme" angedroht wird?

17.03.2017

Mal ernsthaft: Der Typ gehört in die Klappse. Dem ist es egal, ob er Ordnungshaft oder sonst was kriegt. Wer einen an der Waffel hat, den wird man nicht auf diese Art und Weise ernsthaft ändern. Da ist nichts zu erwarten, erst recht keine Entschuldigung. Darum gehts doch in dem Artikel ebenfalls. Da mag man instinktive Rachegefühle entwickeln, aber eine wirkliche Lösung für dieses Problem ist Rache allenfalls in einem Unrechtsstaat.