Angelina Jolie und prominente Fans bei der "Salt"-Premiere
Nur 20 Zentimeter haben Angelina Jolie und Kathrin Feulner bei der "Salt"-Premiere in Berlin getrennt. Unsere Kollegin hat die berühmte US-Schauspielerin quasi hautnah erlebt - und einen Makel entdeckt.
Die erste große Erkenntnis nach einem Ausflug in das Leben einer Klatsch-Reporterin: Prominente am Roten Teppich abzufangen heißt vor allem eines - warten, warten, warten. Stundenlang zusammen mit den Fans hinter der Absperrung stehen, bis sich endlich die ersten Premierengäste dazu aufraffen, in Richtung Kinoeingang zu schreiten. Doch es ist auch für Berliner Verhältnisse eine ganz besondere Premiere: Angelina Jolie ist in der Hauptstadt, um ihren neuen Film "Salt" vorzustellen.
Um 20 Uhr soll die Vorführung beginnen, für 18.30 Uhr werden die ersten Gäste erwartet. Um kurz vor 19 Uhr geht ein Raunen durch die Menge. Fehlalarm! Sind nur "ganz normale Menschen", die ihre Karten wohl bei einem der vielen Gewinnspiele im Internet gewonnen haben. "Ist das nicht die Catterfeld?", fragt die Kollegin von einer großen deutschen Klatsch-Zeitschrift ganz aufgeregt. Tja, auch echte Promi-Reporter täuschen sich mal. Doch dann geht es wirklich los, Notizblöcke werden gezückt, Fotoapparate klicken...
Schauspieler Oliver Wnuk läuft eben nicht mit seiner Freundin, der Sängerin Yvonne Catterfeld, über den - heute schwarzen - Teppich, sondern mit einer Darstellerin aus dem Til Schweiger-Film "Keinohrhasen". Sofort wird getuschelt.
Deutsche Schauspielerinnen schwärmen - ein Fanta4 bleibt cool
Die weiblichen Gäste sind alle total begeistert von Angelina Jolie. Schauspielerin Anja Kling würde gern das Geheimnis der Hollywood-Schönheit kennen: "Konkurrenzloser Mann, konkurrenzloses Aussehen", fasst sie zusammen. Und auch ihre Kollegin Alexandra Neldel beneidet Jolie um "ihr tolles Leben, ihren tollen Mann, ihre tollen Kinder".
Die meisten Männer sehen den Rummel um den Hollywood-Star erstaunlicherweise viel gelassener. So wie Sänger Michi Beck von den "Fantastischen Vier": "Von den Bildern her ist Angelina Jolie gar nicht so sehr meine Traumfrau", sagt er.
Ob Choreograf Detlef D! Soost, Model Franziska Knuppe oder Florian Simbeck (besser bekannt als Stefan von "Erkan und Stefan") - sie alle nutzen die Chance, wieder einmal in den Klatschblättern aufzutauchen, auch wenn sie sich an diesem Abend dafür durch nichts anderes qualifizieren als durch teils zweifelhafte Klamotten - wie das prothesenbeige Lederkleid von Neldel (übrigens von H&M).
Zwischen etlichen B- und C-Klasse-Promis tauchen auch ab und zu solche "Stars" auf, die wohl höchstens ein X oder Y verdienen, so zum Beispiel Ex-Topmodel-Kandidatin Anni Wendler. Sie trägt ihre Haare neuerdings dunkel - "genau seit vier Stunden" - weil sie jetzt, so ihre Begründung, zu einer reiferen Model-Generation gehört. Aha! Sie gibt nicht nur zu, dass sie sowieso keine echte Blondine ist, sondern auch, dass sie als Model in New York gescheitert ist. Jetzt will sie es in Tokyo und Griechenland (??) versuchen.
August Diehl und der Dreiviertel-Applaus
Doch dann steigt noch einmal der Adrenalinspiegel, denn endlich kommen die beiden Hauptpersonen des Abends: August Diehl und Angelina Jolie. Bei Jolie wird erwartungsgemäß ein klitzekleines bisschen mehr gekreischt als bei Diehl, doch der Profi sieht das gar nicht verbissen: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich nur den Dreiviertel-Applaus bekomme", sagt er und lacht. Immerhin durfte er Angelina Jolie küssen.
Und die steht plötzlich höchstpersönlich da, in 20 Zentimetern Entfernung. Schwarzer Traum von einem Kleid, wallende Mähne. Zugegeben, das ist schon ein bisschen aufregend. Sie lächelt, beantwortet brav alle Fragen. Sie wehrt sich auch nicht, als einige Journalisten ihre Handy-Kameras zücken und ein Erinnerungsfoto schießen. Sind ja auch nur Menschen.
So wie Moderatorin Miriam Pielhau, die ganz aufgeregt erzählt: "Wir wollten gerade auf den Roten Teppich, auf einmal hält ein Auto an und direkt neben mir steigt Angelina aus. Ich stand echt mit offenem Mund da." Da werden auch deutsche Promis plötzlich zu "Normalos".
Doch die zweite große Erkenntnis nach einem langen Tag lautet: Aus der Nähe betrachtet sind eben alle Stars ziemlich durchschnittlich. Hier ein paar Falten, dort ein paar Haare, die da nicht hingehören. Ja, liebe Männer, sogar auf der Wange von Angelina, ganz deutlich zu sehen, zwei Pickel! Kathrin Feulner
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