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Loveparade-Unglück
11.01.2018

Augenzeugen-Film im Loveparade-Prozess: "Wir verrecken hier!"

Das ist der Unglückstunnel der Loveparade in Duisburg. Die Loveparade-Katastrophe wird derzeit in einem Strafprozess aufgearbeitet.
Foto: Martin Gerten, dpa

Im Loveparade-Prozess kommen erstmals Opfer zu Wort. Ihre Schilderungen gehen unter die Haut. Dann wird der Film eines Zeugen gezeigt, aufgenommen direkt im tödlichen Gedränge.

Die Bilder aus Duisburg sind schief und verwackelt, sie zeigen fröhliche Stimmung, die rasch blankem Entsetzen weicht. Frauen weinen und wimmern, Männer schreien vor Schmerzen. "Holt uns hier raus! Hilfe! Wir verrecken hier!" Bewusstlose werden aus der Menge gezogen. Minutenlanger Überlebenskampf in Echtzeit.

Opfer der Massenpanik: "Halt meine Hand fest, lass ja nicht los"

Es ist der Film des zweiten Zeugen im Loveparade-Prozess, aufgenommen im tödlichen Gedränge, der am Donnerstag unerbittlich über die Leinwände im Düsseldorfer Kongresszentrum flimmert. 

Panische Blicke, Todesangst, gellende Schreie, dazu ein Live-Kommentar aus dem Off, gesprochen gegen den ohrenbetäubenden Lärm: "So eine Scheiß-Organisation, unglaublich. Eine Einzäunung von einer Million Menschen, wie krank ist das denn?" 

Mit schrecklichen Bildern und eindringlichen Schilderungen der ersten Zeugen hat im Prozess um das tödliche Gedränge bei der Loveparade die Beweisaufnahme begonnen. Eine 31-Jährige ist die erste Zeugin im Prozess.  

Die Auszubildende war vor sieben Jahren mit ihrer Schwester bei dem Musikspektakel. Ihre Schwester habe sich auf dem Gelände an einer Glasscherbe die Hand verletzt, berichtete die 31-Jährige stockend und schwer atmend. "Die Wunde war recht tief und hat nicht aufgehört zu bluten."

Auf der Suche nach medizinischer Hilfe seien die beiden dann in das Gedränge geraten. Eine Kette aus Polizisten habe sie am Verlassen des Geländes gehindert. Die Kette sei dann auseinandergerissen worden und das Gedränge habe zugenommen. 

Ihre Schwester habe noch gefleht: "Halt meine Hand fest, lass ja nicht los." Doch sie sei dennoch weggerissen worden. "Der Druck war so stark. Ich habe sie aus den Augen verloren. Wir wurden von vorne und von hinten gedrückt wie Sardinen in der Büchse. Ich bekam keine Luft. Man konnte sich nicht bewegen."

Erlebnisse bei der Loveparade für viele traumatisch

Ein junger Mann habe ihr noch geholfen, ihren Kopf gehalten und gesagt: "Ich helfe dir." Beim Versuch, eine Treppe an der Zugangsrampe zu erreichen, sei sie dann aber gestürzt. Menschen hätten auf ihr gelegen. 

"Links von mir lag ein junges Mädchen und rief: "Hilf mir, hilf mir." Aber das ging nicht. Ich konnte mich selbst nicht befreien, weil Menschen auf mir lagen. Es wurde immer schwerer und schwerer. Weiter weiß ich nicht mehr, ich bin dann im Krankenhaus auf der Intensivstation wach geworden", sagte die Duisburgerin. 

Das Erlebte habe ihr Leben verändert. Bis zum vergangenen Jahr sei sie arbeitsunfähig gewesen, ihre Ausbildung zur Friseurin habe sie damals abbrechen müssen. Ab und zu verspüre sie heute noch "diesen ungeheuren Druck", sagte die Zeugin. "Wenn ich etwas Bestimmtes rieche oder viele Menschen sehe, kommt das wieder." Ein Jahr nach der Katastrophe sei sie sieben Wochen lang in einer psychosomatischen Klinik gewesen. 

Sie sei sogar nach Kaiserslautern gezogen, um Duisburg aus dem Sinn zu bekommen, vor einem Jahr aber zurückgekehrt. Sie habe immer noch Schuldgefühle, weil sie der jungen Frau neben ihr nicht habe helfen können. Sie wisse nicht, was aus ihr geworden sei. Ihre Schwester habe überlebt, berichtete die Frau.

Langwieriger Prozess um Loveparade-Tragödie

Beim Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg waren im Gedränge Zehntausender Menschen am einzigen Zu- und Abgang des Veranstaltungsgeländes 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt worden.

Als zweiter Zeuge berichtete ein 34-jähriger Lehrer aus dem Raum Stuttgart, der damals als Student bei der Loveparade feiern wollte. Vom Bahnhof habe er durch den Tunnel versucht, auf das Gelände zu gelangen. Doch so weit sei er nicht gekommen. Als Leute begannen, an der Zugangsrampe einen Lichtmast hochzuklettern, sei ihm das komisch vorgekommen. Er dokumentierte die Katastrophe in dem Film, den er auf Youtube stellte und für den sich dann die Ermittler interessierten.

Der Druck habe sehr schnell zugenommen, Menschen drängten vom und auf das Gelände, berichtete er. "Das waren Zehntausende, das konnte eigentlich nach normalem Menschenverstand nicht funktionieren, die Leute haben aber darauf vertraut, dass es geht. Es war ein Teufelskreislauf. Ich hatte Glück, weil ich recht groß bin, die kleineren hatten sichtbar Probleme." 

Als sich das Gedränge schließlich auflöste und sich die Menge zerstreute, hätten vor ihm zwei leblose Körper gelegen, ein Mann und eine Frau. Er habe noch versucht, beide mit Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben, aber vergeblich. Der Mann habe grüne Augen gehabt. Sie hätten offen gestanden. (dpa)

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