Aus Anna wird Mia
Der Titel bleibt. Weiterhin heißt es bei Sat.1 jeden Wochentag "Anna und die Liebe". Aber von Mittwoch an steht nun Mia im Mittelpunkt.
Der Titel bleibt. Weiterhin heißt es bei Sat.1 jeden Wochentag "Anna und die Liebe". Aber von Mittwoch an steht nun Mia im Mittelpunkt, während in der Folge zuvor Anna, das einst "schüchternste Mädchen der Welt", von aller Schüchternheit befreit mit ihrem Herzallerliebsten nach Los Angeles enteilt.
Also Bühne frei für Mia. Sie ist nicht schüchtern. Sie hat eine andere Schwäche. Sie kann weder lesen noch schreiben. Ein ernstes Problem. Immerhin gibt es in Deutschland geschätzt vier Millionen Analphabeten. Die Gesellschaft nimmt das nur bedingt zur Kenntnis.
Mia-Darstellerin Josephine Schmidt, als Annas Cousine schon seit Oktober dabei und nun auf den Mittelplatz gerückt ("Aber ich bin nicht die alleinige Hauptdarstellerin. Wir sind ein Ensemble, und jeder ist wichtig") sagt: "Die Menschen reagieren sehr seltsam auf dieses Phänomen. Viele sehr mitleidig, manche auch recht verächtlich."
Mit viel Literatur und bei Selbsthilfegruppen hatten sie und die Produktion sich zum Thema schlaugemacht. Aber wie bei allen Telenovelas geht es natürlich weiterhin in erster Linie um die Liebe, und wieder wartet ein Traummann, von Mia erobert zu werden, während schon im Hintergrund eine tückische Rivalin die intriganten Krallen ausfährt.
Geheimnisse spielen eine wichtige Rolle
"Anna"-Produzent Christian Popp hatte den Besetzungswechsel schon seit Längerem vorbereitet und Josephine Schmidt gleich mit dem Hintergedanken in die Serie geholt, sie einmal als Anna-Nachfolgerin zu etablieren.
Nun ist es soweit - und zu den kleinen Neuerungen im prinzipiell erhalten gebliebenen Handlungsgefälle sagt er: "Das neue Liebespaar ist ambivalenter geführt. Geheimnisse spielen eine sehr wichtige Rolle und sind auch ein Hinderungsgrund für das Zusammenkommen des Paares. Die Tonalität ist deswegen melodramatischer und von einer geheimnisvollen Romantik geprägt."
Im Übrigen, vom Typ her, unterscheidet sich die neue Protagonistin von ihrer Vorgängerin Jeanette Biedermann nicht so sehr. Das stört ihre Nachfolgerin nicht: "Wir kennen uns ja schon so lange, bereits von unserer gemeinsamen Zeit bei GZSZ her, und ich habe der Jeanette immer schon ganz gern was abgeguckt." Sie fürchtet auch nicht den Tag, da die voll zu ihrer Musikkarriere aufgebrochene Kollegin eines Tages in die Serie zurückkehren würde. (dpa)
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