Ausnahmezustand verhängt: Nationalgarde rückt in Baltimore ein
Nach dem Tod des Afroamerikaners Freddie Gray ist die Wut der Anwohner in Gewalt umgeschlagen. Der Gouverneur verhängt den Ausnahmezustand, Präsident Obama ist fassungslos.
Randale, Plünderungen und Gewalt gegen Polizisten haben die US-Metropole Baltimore ins Chaos gestürzt und die Nationalgarde auf den Plan gerufen. Am Vortag brannten mehr als 140 Autos und 15 Gebäude, mehr als 200 Menschen wurden festgenommen. Angesichts der schwersten Unruhen seit Jahrzehnten verhängte der Gouverneur von Maryland den Ausnahmezustand, um auf bis zu 5000 Nationalgardisten zurückgreifen zu können.
Obama: "Plünderer machen kein Statement"
Nach den Worten von US-Präsident Barack Obama sind die Plünderungen und die Gewalt gegen Polizisten in Baltimore nicht zu entschuldigen. "Wenn Einzelne sich Brecheisen besorgen und Türen aufbrechen, um zu plündern, protestieren sie nicht. Sie machen kein Statement. Sie stehlen", sagte Obama am Dienstag in Washington. Es handle sich nicht um Demonstranten, sondern um eine Handvoll von Menschen, die wie Kriminelle behandelt werden müssten. Den Angehörigen des in Polizeigewahrsam verstorbenen Freddie Gray sprach Obama sein Beileid aus. "Wir als Land müssen einen Gewissenskampf austragen. Das ist nicht neu. So geht es seit Jahren", sagte er.
In der Ostküstenstadt blieb es am Dienstag laut Medienberichten vorerst ruhig. Im Lauf des Tages wurden dort bis zu 1000 Nationalgardisten erwartet. Eine von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr (Ortszeit, 11 Uhr MESZ am Mittwoch) geltende Ausgangssperre soll helfen, die Lage nach den Ausschreitungen zu beruhigen. dpa
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